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Naturgeheimnisse im Nebel: Ein besonderer Wandertag im herbstlichen Westerwald

Am 27. Oktober versammelten sich 42 begeisterte Wanderer für die lang erwartete Tour „W22 Höhen, Weite, Wildnis: Abenteuerliche Entdeckungstour durch den herbstlichen Westerwald“ – organisiert von Typisch Westerwald und unter der Leitung der erfahrenen Wanderführer Rainer Lemmer und Stefan Kohl.

Doch das geplante sonnige Herbstwetter mit der Aussicht auf herrliche Panoramen machte unerwartet Nebel und gelegentlicher Nieselregen Platz.

 

Trotz dieser wetterbedingten Wendung wartete ein Tag voller Überraschungen und Entdeckungen auf die Wandergruppe.

 

Doch der Nebel verlieh der herbstlichen Landschaft des Westerwaldes eine beinahe mystische Atmosphäre und machte die Tour zu einem besonderen Naturerlebnis.

 

Start am Postweiher und ein Auftakt voller Erwartungen

Pünktlich um 10:00 Uhr startete die Wanderung am Wanderparkplatz gegenüber dem Campingplatz Postweiher in Freilingen. Die Strecke führte über rund 16 Kilometer auf abwechslungsreichen Wald- und Wiesenwegen durch die farbenfrohe Herbstlandschaft.

 

Rainer und Stefan sorgten mit ihrer Expertise und Freude am Erzählen dafür, dass sich die Gruppe schnell wohlfühlte und gespannt den Ausführungen zur Geschichte und den Besonderheiten der Umgebung lauschte.


Vom Postweiher aus führte der Weg an malerischen Weihern der Westerwälder Seenplatte vorbei, darunter der Postweiher und Brinkenweiher. Auf schmalen Naturpfaden tauchten die Wanderer ein in den geheimnisvoll nebelverhangenen Laubwald, dessen leuchtend gelbe, orangefarbene und rote Blätter die Landschaft in ein sanftes Herbstlicht tauchten.

Der dichte Nebel, der die Weite und die Fernsichten auf den Westerwald verwehrte, schenkte der Wanderung eine besondere Stimmung – fast, als sei die Gruppe mitten in ein Naturgeheimnis eingetaucht.

Obwohl ursprünglich sonniges Herbstwetter und herrliche Panoramen erwartet wurden, begleitete dichter Nebel und gelegentlicher Nieselregen die Gruppe durch den Tag.

 

Doch der Nebel verlieh der Landschaft eine beinahe mystische Atmosphäre und machte die Tour zu einem einzigartigen Naturerlebnis.

Grenzsteine und Geschichte: Auf den Spuren alter Hoheitsgebiete im Westerwald

Die Wanderung führte entlang historischer Grenzen, die tief in die Geschichte des Westerwaldes blicken lassen. Grenzsteine aus dem Jahr 1780, markiert mit „SH“ für die Grafschaft Sayn-Hachenburg auf der einen Seite und „CT“ für Churtrier auf der anderen, zeugen von den einstigen Hoheitsgebieten des Kurfürstentums Trier und der Grafschaft Sayn-Hachenburg.

 

Um Streitigkeiten über Weiderechte und Holzrechte zu vermeiden, wurde der Grenzverlauf im Vertrag von Freilingen festgelegt. So gehörten beispielsweise die Bewohner von Wölferlingen zur Grafschaft Hachenburg, während die von Düringen dem Kurfürstentum Trier unterstanden.

 

 

 

Während der Wanderung konnte die Gruppe immer wieder auf den historischen Grenzverlauf stoßen, der von diesen markanten Grenzsteinen aus heimischem Trachyt gesäumt ist.

 

Die Jahrhunderte alten, teils bemoosten und verwitterten Steine, von Steinmetzen der Region kunstvoll gefertigt, haben die Zeit überdauert und gelten heute als Bodendenkmäler.

 

Diese Relikte aus vergangenen Jahrhunderten verliehen der Tour in Verbindung mit den Erklärung von DWV-Wanderführer® Rainer Lemmer, eine besondere historische Tiefe und führten die Wandergruppe in eine längst vergangene Zeit zurück.

 

Ein Höhepunkt der Wanderung war der Besuch des Hellebergturms, der in 521,3 Metern Höhe eine phänomenale Fernsicht bietet. An klaren Tagen reicht die Sicht über den gesamten Westerwald und hin zu weiteren Regionen wie dem Siebengebirge, der Eifel, dem Vogelsberg und dem Taunus.

 

Doch der Nebel verwehrte den Blick in die Ferne und ließ den Turm beinahe in einem geheimnisvollen Dunst verschwinden. Stattdessen genossen die Teilnehmer die mystische Atmosphäre und die Stille, die die Nebelschwaden mit sich brachten – eine Erfahrung, die der Tour eine ganz eigene Note verlieh.

Eine Entdeckungsreise in die Welt der Pilze

Da die Fernsicht vom Hellebergturm leider entfiel, nutzte Rainer die Gelegenheit für einen spannenden Exkurs in die Welt der Pilze, die entlang des Weges in vielfältiger Pracht zu entdecken waren.

 

Mit einem geschulten Blick führte Rainer die Gruppe an zahlreiche Pilzsorten heran und gab faszinierende Einblicke in die unterschiedlichen Arten, ihre Merkmale, Erkennungszeichen und Besonderheiten.

So entdeckte die Gruppe entlang der Route eine Vielzahl bekannter und weniger bekannter Pilze: von den leuchtend roten Fliegenpilzen über den gefährlichen Knollenblätterpilz bis hin zu essbaren Sorten wie dem violetten Lacktrichterling, Knoblauchschwindling, Birkenpilz, Lärchenpilz, Steinpilz, Pfifferling und Rotfußröhrling.

 

Im Laufe der Wanderung wurden außerdem Zubereitungstipps für die essbare Pilze  ausgetauscht.

Besonders spannend war die Begegnung mit dem Flockenstieligen Hexenröhrling der sich nach dem Anschneiden geheimnisvoll, fast schon unheimlich von Gelb nach blau  verfärbt und dem Hallimasch, bei dem Rainer auch auf die Wechselwirkungen mit Alkohol beim Verzehr hinwies – ein wichtiger Hinweis, der für viele Wanderer neu war.

Ein besonderes Anliegen war es Rainer, die Teilnehmer darauf hinzuweisen, dass Pilze niemals durch Apps bestimmt werden sollten.

 

Nur die Pilze, die man sicher kennt, sollten gesammelt werden. Im Zweifelsfall sei es ratsam, sich die gesammelten Pilze vor der Verarbeitung von einem Fachmann bestätigen zu lassen – ein Tipp, der gerade für Pilzsammler-Neulinge wichtig ist und für Aha-Momente bei den Teilnehmern sorgte.

 

Rainer schaffte es, auf verständliche und anschauliche Weise die wichtigen Merkmale und Unterschiede zu erklären – eine spannende Pilzkunde, die auf breite Begeisterung stieß.

 

„Eine fantastische Wanderung, auch wenn das Wetter nicht mitspielte,“ sagte eine Teilnehmerin begeistert.

Die versprochene Übersicht der essbaren  Pilze und ihre giftigen Doppelgänger

Mystische Wegabschnitte und die geheimnisvolle „Geschworene Linde“

Weiter ging es durch den dichten Herbstwald, vorbei an historischen Wegmarkierungen wie der „Geschworenen Linde“ und alten Grenzsteinen, die auf die einstigen Herrschaftsverhältnisse der Region hinwiesen.

 

Die Teilnehmer lauschten gespannt den Erklärungen der Wanderführer, die gekonnt die geschichtlichen Hintergründe der Region mit ihren landschaftlichen Besonderheiten verknüpften.

 

Auch der Biberteich sorgte für Staunen – seit einiger Zeit haben sich Biber nach längerer Abwesenheit wieder in diesem Gebiet angesiedelt, und ihre Spuren waren entlang des Weges gut sichtbar.

 

Während der Wanderung besuchte die Gruppe den beeindruckenden „Astronomischen Steinzeitkalender“.

 

Wanderführer Rainer Lemmer erklärte vor Ort die vermutete Funktion der Steinsetzung, die vermutlich in prähistorischer Zeit dazu diente, durch den Sonnenstand im Frühjahr und Herbst den Saat- und Erntezyklus zu bestimmen. Die Teilnehmer erhielten so spannende Einblicke in die Zeitmessung früherer Kulturen im Westerwald.

 

Gemütlicher Ausklang und zufriedene Gesichter

Nach der Wanderung kehrte die Gruppe im Restaurant am Postweiher ein. Bei einem gemütlichen Essen ließen die Teilnehmer die Erlebnisse des Tages Revue passieren und tauschten sich über die Eindrücke der Tour aus. 

 

Die Begegnung mit der Natur und die inspirierenden Erläuterungen der Wanderführer hatten das Wetter völlig in den Hintergrund treten lassen und eine ganz besondere Herbstwanderung ermöglicht.

Zufriedene Gesichter, neue Bekanntschaften und die Vorfreude auf weitere Touren mit Typisch Westerwald zeichneten das Bild eines gelungenen Wandertages.

„Es war meine erste geführte Wanderung, und ich bin begeistert von all den neuen Informationen,“ sagte ein Wanderer, der sich schon auf das nächste Abenteuer im Westerwald freut.

Ein herzlicher Applaus für Rainer und Stefan rundete die Tour ab und spiegelte die Dankbarkeit der Gruppe für die hervorragend organisierte und bereichernde Wanderung wider.

 

Die „W22 Höhen, Weite, Wildnis“-Tour war ein Erlebnis voller Natur, Geschichte und Gemeinschaft – und zeigte einmal mehr, dass der Westerwald zu jeder Jahreszeit fasziniert und überrascht.

 

Fazit

 

Ein Tag voller Entdeckungen, Natur und Gemeinschaft – genau das, was das geführte Wandern mit "Typisch Westerwald" ausmacht!

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