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Trotz Nebel und Wolken: Ein unvergessliches Morgenerlebnis am Astronomischen Steinzeitkalender

Ein morgendliches Abenteuer im Westerwald

Die Wettervorhersage für unsere geplante Wanderung am 4. September 2024 sah alles andere als vielversprechend aus. Tagelang schwankte die Prognose zwischen starker Bewölkung und bis zu 18,6 Litern Regen pro Quadratmeter – nicht gerade die besten Voraussetzungen, um einen Sonnenaufgang in seiner ganzen Pracht zu erleben.

Doch das hielt 24 entschlossene Wanderer nicht davon ab, sich pünktlich um 05:30 Uhr am Treffpunkt in Wölferlingen zu versammeln, um unter der fachkundigen Leitung von Rainer Lemmer, zertifizierter DWV-Wanderführer® und Natur- und Landschaftsführer von Typisch Westerwald“,  zu wandern.

 

Die Sterne standen gut – zumindest am Anfang! Als wir uns am Parkplatz trafen, konnten wir tatsächlich noch einige Sterne am Himmel sehen, und auch das Regenradar zeigte erfreulicherweise keinen drohenden Starkregen.

 

Die Stimmung war optimistisch, denn vielleicht, nur vielleicht, würde uns der Wettergott doch einen Blick auf den Sonnenaufgang erlauben.

 

Frühaufsteher und kleine Entdecker

Besonders beeindruckend war, dass einige Teilnehmer die Wanderung nutzen wollten, um noch vor Arbeitsbeginn ein besonderes Naturerlebnis zu genießen. Drei tapfere Schulkinder waren mit ihren Eltern extra früh aufgestanden, um dieses Abenteuer mitzuerleben. Doch die Pflicht ruft, und so mussten die jungen Entdecker nach dem Besuch des Astronomischen Steinzeitkalenders wieder "zur Arbeit" – in die Schule.

Mit Taschen- und Stirnlampen ausgerüstet, machte sich die Gruppe auf den Weg. Unser Pfad führte uns entlang des Biberteiches und weiter auf dem Westerwald-Steig.

 

Schon bald entdeckten wir die Spuren eines lange verschwundenen Bewohners: An einer frisch angenagten Weide zeigte uns Rainer Lemmer die Bissspuren eines Bibers, der nach langer Abwesenheit offenbar wieder an den Biberteich in Wölferlingen zurückgekehrt ist.

 

Es scheint, als ob der Biber in den letzten Wochen damit begonnen hat, den Saynbach erneut aufzustauen und wieder zu seinem Zuhause zu machen.

Die morgendliche Stille und faszinierende Naturphänomene

Unsere Wanderung führte uns über Waldwege und taunasse Wiesen, während die Temperaturen angenehm und – Gott sei Dank – trocken blieben.

 

Die Gruppe erlebte die morgendliche Stille des Westerwaldes, faszinierende Naturphänomene und die Geschichte eines geheimnisvollen Naturdenkmals.

 

Doch plötzlich zog aus den Niederungen entlang des Saynbachs dichter Nebel auf, der sich schnell verdichtete und unsere Chancen auf einen freien Blick auf den Sonnenaufgang leider zunichte machte.

Am Ziel, der Astronomisch-Kalendarischen Steinsetzung, angekommen, erklärte uns Rainer Lemmer die Geschichte und Bedeutung dieses faszinierenden Naturdenkmals, das seit 1994 unter Schutz steht.

 

Die bewusst ausgerichtete Anordnung der Basaltsteine gibt bis heute Rätsel auf. Was jedoch sicher ist: Die Mittellinie des Pfeils zeigt exakt auf den Punkt am Horizont, an dem die Sonne jedes Jahr am 7. April und am 4. September um 06:45 Uhr aufgeht. An diesen Tagen könnten unsere Vorfahren den Beginn und das Ende des Landjahres und damit die Zeiten für Aussaat und Ernte markiert haben.

Kreative Lösungen trotz Wetterpech

Leider verbarg sich die Sonne an diesem Morgen hinter einer dichten Decke aus Nebel und Wolken.

 

Doch Rainer Lemmer ließ sich davon nicht entmutigen. Mit einer Taschenlampe simulierte er den Moment, in dem die Sonne über dem Stein an der Spitze der Pyramide erscheinen würde.

 

Zur Freude der Kinder, und auch der Erwachsenen, zeigte er uns sogar, wie eine "rote", "grüne" und "blaue" Sonne aussehen könnte.

Sehr gut gelungen sind auch die folgenden Fotos vom "Ersatz Sonnenaufgang" von Tim, Leon und Jan .

Nach dem gemeinsamen Frühstück verabschiedeten sich die Schulkinder und einige Erwachsene, die rechtzeitig zum Arbeitsbeginn wieder an ihrem Arbeitsplatz sein mussten.

 

Die restliche Wandergruppe setzte die Tour fort, führte über den Westerwald-Steig zu einem Aussichtspunkt, der bei klarem Wetter eine fantastische Rundumsicht bietet.

 

An diesem Tag mussten wir uns jedoch mit Rainers lebhaften Beschreibungen begnügen, was wir bei besserem Wetter hätten sehen können.

Ein besonderer Abschluss einer besonderen Wanderung

Über Feldwege ging es schließlich zurück nach Wölferlingen. Vorbei an der evangelischen Kirche und der Geschworenen Linde, die schon vor über 500 Jahren erwähnt wurde, kehrten wir zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück.

 

Trotz des ausgebliebenen Sonnenaufgangs waren sich alle Teilnehmer einig, dass diese Wanderung ein besonderes Erlebnis war.

Obwohl das frühe Aufstehen und die lange Anreise für den einen oder anderen eine Herausforderung waren, waren doch alle froh, die Bettruhe gegen dieses tolle Erlebnis eingetauscht zu haben.

 

Und als ob der Himmel uns danken wollte, begann es erst bei unserer Ankunft am Parkplatz zu regnen.

Die Wandergruppe bedankte sich herzlich bei Rainer Lemmer für die tolle Organisation und die informative und unterhaltsame Wanderführung. Es war ein Morgen voller kleiner und großer Entdeckungen, der uns trotz des Wetters in guter Erinnerung bleiben wird.

 

Ein Tag voller Entdeckungen, Natur und Gemeinschaft – genau das, was das geführte Wandern mit "Typisch Westerwald" ausmacht!

So hätte es aussehen können ...

Wie versprochen, könnt ihr als kleinen Trost für den verpassten Sonnenaufgang und die neblige Panoramasicht nachfolgend die Fotos (klick auf die Fotos für Vergößerung)  sehen, die ich am Montag bei bestem Wetter vom Sonnenaufgang hier machen konnte – ein Moment, den ich ganz alleine für mich genießen durfte.


Außerdem findet ihr hier auch die Fotos von der Panoramasicht am Aussichtspunkt, die euch heute leider durch den Nebel verwehrt wurde. So könnt ihr doch noch sehen, was uns der Nebel verborgen hat.

Sonnenaufgang am 02. September 2024

Aussichtspunkt

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Kommentare: 1
  • #1

    Margarete Klaws (Montag, 09 September 2024 10:36)

    Hallo Rainer,
    es war eine sehr stimmungsvolle, informative und schöne Wanderung.
    Herzlichen Dank dafür.
    Bis hoffentlich bald wieder mal.
    Margarete

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