Am 9. Juni 2024 machten sich 20 wanderbegeisterte Naturfreunde bei strahlendem Sonnenschein auf eine beeindruckende Tour durch den Westerwald.
Unter der fachkundigen Leitung des zertifizierten DWV-Wanderführers® Rainer Lemmer von „Typisch Westerwald“ stand die geführte Wanderung unter dem Motto: W8 „Harschber Lei“, Wasserschloss, Lusthäuschen & ein Schlossgarten“.
Start in Wahnscheid
Die Wanderung begann im Ortsteil Wahnscheid. Wahnscheid, ein Ortsteil von Herschbach, wurde erstmals 1290 urkundlich erwähnt.
Hier produziert das Unternehmen Witgert bereits seit 1820 in der siebten Generation Tonprodukte, die weltweit Absatz finden. Mit einer beeindruckenden Produktionskapazität von rund 150.000 Tonnen bietet Witgert eine breite Palette an Tonprodukten an, die in verschiedenen Branchen Anwendung finden.
Diese Verbindung von Tradition und Innovation spiegelt die Vielfalt und Dynamik der Region wider.
Der Weg führte die Gruppe über Wiesenwege, idyllische Waldwege und schmale Naturpfade stetig bergauf zur „Harschber Lei“, und weiter Richtung Salz.
Die atemberaubende Fernsicht belohnte die Wanderer mit einem Blick bis zum Feldberg und den Ausläufern des Taunus sowie weit in das Limburger Becken.
In unmittelbarer Nähe konnte man schon das nächste Ziel erahnen: die St. Adelphus Kirche in Salz.
Historie und Architektur erleben
Nach einer kurzen Pause erläuterte Rainer Lemmer die Geschichte und die Namensgebung der beeindruckenden St. Adelphus Kirche.
Die Kirche St. Adelphus, die um 1150 erbaut wurde, steht auf den Fundamenten einer früheren Kirche, die wohl schon um das Jahr 900 existierte.
Besonders bemerkenswert ist, dass Johann Keverich, der Oberhofkoch des Kurfürsten und Erzbischofs von Trier Johann IX. Philipp von Walderdorff, in der Kirche begraben liegt.
Keverich war der Großvater von Ludwig van Beethoven. Die Gruppe besichtigte das historische Bauwerk und tauchte in die beeindruckende Geschichte ein.
"High five"
Wasserschloss Neuroth
Die Wanderung führte weiter über unmarkierte und kaum erkennbare Naturpfade, durch Felder und Wälder bis zum Wasserschloss Neuroth.
Das Wasserschloss, erbaut 1664 durch die Herren von Bramberg, ist das einzige noch existierende Wasserschloss im oberen Westerwald und seit 1687 im Besitz der Familie der Grafen von Walderdorff.
Lusthäuschen
Vom Wasserschloß Neuroth aus führte der Weg weiter zum "Lusthäuschen", das im Volksmund auch als Molsberger Kapelle bekannt ist und im 19. Jahrhundert als Aussichtspunkt errichtet wurde.
Der Ausblick von dort war atemberaubend und bot den Wanderern eine unvergleichliche Perspektive auf die umliegende Landschaft.
In der Ferne konnte man den Taunus und den Feldberggipfel gut erkennen und im Vordegrund das Limburger Becken.
Schloss Molsberg und sein Schlosspark
Die ehemalige Burg Molsberg wurde 1760 abgerissen und durch Johann Philipp Freiherr von Walderdorff, Kurfürst und Erzbischof von Trier, das barocke Schloss Molsberg erbaut.
Die Linden und der Gartenpavillon stammen noch von der Umgestaltung des Schlosses, und es wurde zu der Zeit auch ein Landschaftspark nach englischem Vorbild angelegt.
Das Schloss befindet sich im Privatbesitz der Familie von Walderdorff und kann nicht besichtigt werden, aber der Schlosspark steht allen Besuchern offen.
Hier können Wanderer die prächtige Atmosphäre des Parks genießen und sich an der Schönheit der Natur erfreuen.
Geschichtsträchtiger Abschluss
Der Weg führte durch schattenspendende, angenehm kühle Wälder zum Salzbach und durch die Struth.
Ein Stopp nahe Bilkheim an der Stelle, wo in den 1930er Jahren Hügelgräber aus der Keltenzeit gefunden wurden, rundete die Wanderung geschichtsträchtig ab.
Über ein historisches Fachwerkhaus, das heute als außerschulischer Lernort dient, ging es schließlich zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Begeisterung und Applaus
Zum Abschluss gab es viel Lob, Anerkennung und Applaus für Wanderführer Rainer Lemmer für die Organisation, professionelle Führung und Betreuung der Gruppe.
Sein Engagement und seine Kenntnisse haben diese Erfahrung zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.
Besonderer Dank galt auch André Hauptmann für seine humorvollen "botanischen" Beiträge während der geführten Wanderung.
Einer der begeisterten Wanderer kommentierte:
„Diesen Bereich des Westerwaldes kannte ich noch gar nicht - sehr beeindruckende Wanderung in einer geschichtsträchtigen Region.“
Diese Wanderung bot eine perfekte Mischung aus sportlicher Herausforderung, beeindruckender Natur und faszinierender Geschichte. Jeder Teilnehmer kehrte mit unvergesslichen Eindrücken und neuen Erkenntnissen über die Region zurück.
Es war ein Tag, der den Geist erfrischte und die Seele berührte – ein echtes Highlight im Wanderkalender 2024 von „Typisch Westerwald“.
Ein Tag voller Entdeckungen, Natur und Gemeinschaft – genau das, was das geführte Wandern mit "Typisch Westerwald" ausmacht!
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