Normalerweise laden die Wanderstrecken des neuen Wanderweg Konzeptes „Gemaahnsweschelscher“ Wanderer ein, die Gegend rund um Stockum-Püschen alleine oder mit Freunden und ohne Wanderführer zu erwandern.
Heute aber, sozusagen zum „Saison-Abschluss“, hatte der Fachbereichsleiter Wandern & Freizeit des Westerwald-Vereins, Rainer Lemmer, zu einer geführten Wanderung auf einem der „Gemaahnsweschelscher“ eingeladen.
Beste Wanderbedingungen bei der Wanderung des Westerwald-Vereins
Herbstliches Traumwetter mit bester Fernsicht und fast schon sommerliche Temperaturen von 19° C erwarteten 42 Wanderer am Wanderparkplatz am Dorfgemeinschaftshaus in Stockum-Püschen. .
Mit dem obligatorischen "Hui Wäller - Allemol" begrüßte Lemmer die Wanderer und stellte sein Wanderteam für die Wanderung vor:
- André Hauptmann, Bergbauexperte und Heimatkundler aus Leidenschaft wusste viel Wissenswertes zur Geschichte entlang des Wanderwegs zu berichten
- Michael Kram 1. Vorsitzender des Zweigverein Höhn sorgte als Schließender dafür, dass keiner der Wanderer den Anschluss verpasste oder verloren ging.
Nach Begrüßung und Einweisung wurde nach kurzem Fußmarsch der 16 m hohe Stöffel-Park Aussichtsturm erreicht.
Nach Begrüßung und Einweisung in das Wanderwege Konzept des neuen Projektes "QR-Code Scannen und loswandern" wurde bereits nach kurzem Fußmarsch der Stöffel-Park Aussichtsturm erreicht.
Hier bietet sich eine beeindruckende Aussicht über das gesamte Steinbruchareal und den Stöffel-Park bis hin zum Gräbersberg dem Umkehrpunkt der 16 km langen Rundwanderung.
Über Wiesen und Waldwege führte die Wanderung zum Gipfelkreuz von Todtenberg um dann den Weißen Graben, der einst die historische Grenze zwischen den Grafschaften Diez und Wied bildete, zu überqueren.
Der Welterstein (Hänsels Häuschen)
Weiter ging es über einen schmalen Naturpfad durch den alten Buchenwald und entlang Wiesen und Feldern bis zur Freizeitanlage in Lochum.
Nach kurzer Rast wurde der Welterstein mit seiner Aussicht auf 27 Orte des Oberwesterwaldes erkundet und die Sage über den Stein und den Backofen, neuzeitlich adaptiert (wer hätte schon gedacht, das die Heinzelmännchen WLAN hatten und Drogen konsumierten), wie Wanderführer Lemmer augenzwinkernd erzählte.
Gräbersberg und die Alte Poststrasse
Nach dem Anstieg zum Gräbersberg konnte die Wandergruppe im Schatten einer ca. 300 Jahre alten Eiche in der Ferne den Großen Feldberg im Taunus sehen.
Viele Interessantes und Wissenswertes zur Geschichte, Kultur und Natur wurden von Andre Hauptmann und Rainer Lemmer bei der geführten Wanderung erzählt.
Die Orts- und Flurbezeichnungen Götzenberg, Todtenberg, Frankenwiese, Königsborn, Leichenweg, Gräbersberg, zeugen von einer weit zurückliegenden Siedlungsgeschichte von historischer Bedeutung.
Schillsteinhütte, 501m ü.N.N.
Das absolute Fernblick-Highlight der heutigen Wanderung erwartete die Wanderer nach kurzem, knackigen Anstieg an der auf 501m ü.N.N. gelegenen Schillsteinhütte.
Im Vordergrund öffnete sich der Blick in das Nistertal und die historischen Gebäude des Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffelpark. Bad Marienberg und der markante Fernsehturm, sowie die Hochebene bei Norken waren gut zu erkennen.
Am Horizont war mit dem Salzburger Kopf die dritthöchste Erhebung des Westerwalds, sowie mit der Fuchskaute die höchste Erhebung in der Ferne deutlich zu sehen. Über den Horizont hinaus ragte die Spitze des Fernsehturms auf dem Höllkopf.
Applaus, Begeisterung, zufriedene Gesichter, viel positives Feedback und Komplimente für das ganze Team waren der Lohn für die geführte Wanderung.
Bei der organisierten Einkehr in der lokalen Metzgerei und Gaststätte Thomas Christian stärkten sich die Wanderer mit einer deftigen Gulaschsuppe, Wurst- oder Käseplatten und ließen noch einmal die Wanderung Revue passieren.
Einige Teilnehmer äusserten den Wunsch, ob vielleicht eine geführte „Schneewanderung“ im Winter auf den Gemaahnsweschelschern angeboten werden könnte um die Wege im Wällerland rund um Stockum-Püschen auch einmal im Schnee gemeinsam zu entdecken.
„Sollte es im Winter schneien planen wir vielleicht eine Schneewanderung zu organisieren“ meinte Wanderführer Lemmer zum Abschluss eines herrlichen Wandertages.
Fotoimpressionen 16 Km Wanderung auf dem SP9 der „Gemaahnsweschelscher“
Hintergrund zu den Gemaahnsweschelschern:
Das besondere am neuen Wanderweg-Konzept ist, dass die Wanderwege nicht durch Symbole oder Hinweistafeln markiert sind, sondern das wandern erfolgt durch Navigation auf Handy oder Navigationsgeräten und entsprechenden Apps.
Am Startpunkt für alle Rundwanderungen am Parkplatz Dorfgemeinschaftshaus in Stockum-Püschen sind auf einer Infotafel alle Routen mit einer Kurzbeschreibung beschrieben und mit einem eindeutigen QR-Code versehen.
Nach scannen des jeweiligen QR-Codes und dem herunterladen der GPS-Datei für Navigationsgeräte oder dem direkten Aufruf der Tour in Komoot wird die gewählte Tour geladen, die Navigation gestartet und die Wanderung beginnt. Selbstverständlich kann die Webseite der "Gemaahnsweschelscher" auch daheim am PC aufgerufen werden um sich die Routen in Ruhe anzuschauen um dann die entsprechende Touren herunterzuladen.
Die 10 Wanderrouten der "Gemaahnsweschelscher" führen als Rundwanderungen über insgesamt 136 km und 2.250 Höhenmetern im Anstieg und 2.250 Höhenmetern im Abstieg über Wald, Wiesen- und Wirtschaftswege, teilweise auch auf schmalen Pfaden querfeldein rund um Stockum-Püschen.
Wanderstrecken von 5 km (leicht) bis hin zu 30 km (schwer) bieten für Kurz- und Weitwanderer gleichermaßen Optionen.
Habt ihr Lust neues kennen zu lernen, mehr Hintergrund zu vermeintlich bekanntem zu erfahren und auch noch in einer landschaftlich reizvollen Region zu wandern - dann viel Spaß beim wandern der GEMAAHNSWEESCHELSCHER!
Weitere Infos zu den einzelnen Touren:
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