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Familien-Erlebnis-Wanderung "Breitscheider Höhlentour"

"Breitscheider Höhlentour" so lautete das Motto der zweiten von vier Familien-Erlebnis-Wanderungen des Westerwald-Verein e.V. auf dem Karst-Lehrpfad rund um Breitscheid. 

 

Auf einer fast 4 km langen Wanderung  gab es so einiges unter und über der Erde für die kleinen Weltentdecker zu entdecken und zu erzählen. Moni Kuhlmann und Christiane Apel vom Zweigverein Herborn und Fachbereichsleiter Wandern und Freizeit im Hauptverein des Westerwald-Verein e.V. Rainer Lemmer, begrüßten die Familien am Treffpunkt an der Tropfsteinhöhle Herbstlabyrinth in Breitscheid.

 

Roland Lay, Bürgermeister von Breitscheid und 2. Vorsitzender im Westerwald-Verein, sozusagen als "oberster Höhlenchef" und Ulrich Horch "als Chef vom Erdbachium Museum", sowie Wanderführerin Stefane Eichhorn haben uns heute ganz toll unterstützt dafür vielen Dank!

"Hui Wäller?" "Allemol!" Frühmorgens am Treffpunkt in Breitscheid

Die Neugier und Entdeckerfreude waren zwar grundsätzlich bei allen Wanderern geweckt aber nach einer längeren Anreise und sooo  früh an einem Sonntagmorgen muss man auch erst einmal auf "Touren" kommen. Sicherlich haben die zur Begrüßung verteilten "Power Gummibärchen" dazu beigetragen, zumindest den Anlaufwiderstand beim einen oder anderen Nachwuchs-Höhlenforscher, zu überbrücken 😉

 

Rainer erzählte den Kindern wie sich so richtige "Wäller", so nennt man die Menschen die im Westerwald leben, begrüßen wenn Sie sich treffen. Da ruft nämlich einer laut "Hui Wäller?" und dann antwortet der andere "Allemol".  Nachdem Rainer  erklärt hatte woher diese Begrüßung stammt und was Sie bedeutet, wurde das sofort ausprobiert und  hat ganz toll funktioniert!

 

Wer ist Linkshänder, hat einen roten Socken an & kann Handstand?

Alle Kinder und Erwachsenen hatten zwar Namensschilder erhalten, hatten sich aber vorher noch nie gesehen. Moni hatte sich für das Kennenlernspiel etwas tolles ausgedacht und verteilte an jede Familie einen Zettel mit interessanten Fragen.

 

Schnell stellte sich heraus, dass tatsächlich Frieda rote Socken an hatte. Paula einen astreinen Handstand vorführte und wir auch noch zwei Linkshänder in unserer Wandergruppe hatten.

 

Blaue Augen hatten auch zwei Kinder und eine Schlange angefasst, ja das hatte der Rainer schon einmal bei einer Wanderung gemacht.

 

Ein Kind konnte sogar ein Gedicht aufsagen - nun eine Weihnachtsgedicht, aber immerhin! 

 

Schon wartete die nächste Aufgabe auf die Kinder und die Suchliste für die Höhlentour wurde ausgeteilt.

 

Die Familien sollten während der Wanderung die Augen aufhalten und fünf verschiedene Dinge sammeln die nach der Wanderung angeschaut werden.

  • Etwas Schönes,
  • Etwas Zartes oder Raues
  • Etwas das ein Tier bearbeitet hat
  • Etwas, wo mit man ein Geräusch machen kann
  • Ein besonderer Stein

 

Wer findet zuerst den Waldgeist?

Wer genau hinschaut kann am Wanderweg einen Geist erkennen. Einige Kinder meinten es wäre kein Geist sondern ein Ausserirdischer, ein Alien.

 

Wenn die Kinder den Geist sehen, sollen sie nicht verraten, dass sie den Geist gefunden haben und stattdessen Rainer an seiner Wanderjacke zupfen damit alle anderen Kinder den Geist auch noch alleine finden können.

Was es alles so am Wegrand zu entdecken gibt

Direkt am Wanderweg fanden wir eine große Schnecke mit Schneckenhaus.  

 

Diese Schnecken nennt man Weinbergschnecken und Rainer erzählte den Kindern  vom Schneckenkönig der ganz selten ist und wie man ihn an seinem Gehäuse erkennen kann.

 

 

 

Was sind das für Zeichen und Buchstaben an den Bäumen?

Entlang des Weges waren an vielen Bäumen Schilder, Pfeile oder andere Markierungen angebracht.

 

Die Schilder markieren für Wanderer den Weg den sie wandern müssen um an das Ziel der Wanderung zu kommen. Am Baum gab es eine Markierung mit einem "grünen W",  dieses Zeichen steht für den Westerwald-Steig, eine ganz tolle Wandertour durch den Westerwald.

 

Dann war da noch so ein komisches weißes Zeichen mit schwarzem Hintergrund. Dieses Zeichen markiert den Rothaarsteig, auch ein toller Wanderweg.

 

Das braune Schild mit einem Bild von einer Höhle kennzeichnet den Karst- und Höhlenlehrpfad den wir heute wandern. 

Der Geist wurde gefunden, noch ein zweiter Geist, eine Katze...

Auf einmal gab es Aufregung und die Kinder zupften an Rainers Jacke. Der Geist, der eigentlich wie ein Ausserirdischer ausschaute war gefunden.

 

Sara hatte sogar noch einen weiteren Geist gefunden. An der Rückseite der Buche war noch ein freundlicher ausschauender Geist gemalt worden und eine Katze wurde auch noch von den Kindern entdeckt.

 

Leider haben auch ganz viele Leute in die Baumrinde Buchstaben und Zahlen eingeritzt, das nicht gut für die Bäume ist.

 

Die Rinde ist ja sozusagen die Haut der Bäume und schützt sie vor Krankheiten, da darf man nicht einfach was einritzen erklärte Rainer.

 

Endlich geht es in die Höhlen der Steinkammern

Jetzt müssen alle aufpassen den der Weg zur Höhle ist steil und rutschig. Zuerst erkunden wir die Große Steinkammer - die aber eigentlich die kleinere der beiden Höhlen ist.

 

Diese Höhle ist nur wenige Meter nach dem Eingang "verbrochen" - so nennen das die Forscher wenn der Gang der Höhle eingebrochen und versperrt ist und man nicht mehr weitergehen kann.

Alle schalten ihre mitgebrachten Taschenlampen ein und dann geht es in die kleine Steinkammer. Jeder sucht sich einen Platz und im Licht einer Kerze erzählt Rainer den Kindern wie das Gebiet vor gaaaanz langer Zeit entstanden ist und wie sich die Höhlen gebildet haben.

 

Warum flackert die mitgebrachte Kerze?

 

Tim weiß die Antwort:  Das ist ein Luftzug! Es muss einen Ausgang aus der Höhle geben.

Genauso ist es, ganz mutige können durch einen 8 Meter langen Gang durch die Höhle zu einem zweiten Ausgang gehen. Das machen wir heute aber nicht - das dürfen die Kinder gerne mit ihren Eltern oder Großeltern ein anderes mal machen wenn sie die Steinkammern noch einmal besuchen.

 

In den Höhlen haben früher auch Menschen gelebt, aber das ist schon ganz lang her. Diese Zeit nannte man Steinzeit und zwar deshalb weil die Werkzeuge der Menschen aus Stein gemacht waren.

 

In den Höhlen haben Forscher auch Ausgrabungen gemacht und dort allerlei Spuren & Dinge von den Menschen gefunden die fortgelebt haben.

 

Was genau die Forscher gefunden haben schauen wir uns  später im "Erdbachium" Museum in Erdbach an.

Lange vor den Dinosauriern

Kaum zu glauben wie alt die Höhlen sind und wie lange es her ist das die Höhlen entstanden sind.

 

Auf dem Bild kann man sehr schön sehen, als die ganze Gegend um Breitscheid noch ein riesiges Meer war, sich die ersten Pflanzen und Tiere entwickelten und auch die Dinosaurier hier lebten.

 

Die "Dinos" kannten die Kinder und einige wussten sogar wie man die Tiere nannte und das es da auch ganz böse große Dinosaurier gab - die nannte man Tyrannosaurus Rex.

 

Ganz lange nach den Dinosauriern haben dann die Menschen in den Höhlen gewohnt. Es gab aber auch große Tiere, die nannte man Höhlenbären und die lebten auch in den Höhlen und die mussten die Steinzeitmenschen aus den Höhlen verjagen damit sie selbst dort wohnen konnten.


Forscher haben bei Ausgrabungen auch die Knochen von den Höhlenbären gefunden. Im Museum Erdbachium sind diese Funde ausgestellt.

Erdbachium - Museum

Die weitere Wanderung führte uns zum Museum "Erdbachium" wo uns Uli Horch der Museumschef begrüßte. Das war richtig toll hier und in den Schaukästen konnten wir die von den Forschern gefundenen Dinge der Steinzeitmenschen aus den Höhlen anschauen.

 

Uli hat uns etwas über die Funde, der Menschen die hier wohnten erzählt und Tim konnte einen Original Nachbau eines keltischen Schildes hochheben - ganz schön schwer was so ein keltischer Krieger früher zu schleppen hatte.

Hier in Erdbach taucht der verschwundene Erdbach wieder aus der Erde auf.

 

Uli erzählte die Sage von den Zwergen und wie erzählt wurde warum der  Erdbach verschwand. Im weiteren Verlauf unserer Wanderung werden wir an der Stelle wo der Erdbach wieder auftaucht uns das mal genauer anschauen.

 

 

Besonders interessant waren natürlich die gefundenen Fossilien.

 

Uli erklärte das Fossilien etwas sind, was von vergangenem Leben übrig geblieben ist.

 

Die meisten Fossilien sind Überreste von Lebewesen, Pflanzen, Tiere oder auch Menschen. Man nennt diese Spuren auch Versteinerungen, dabei versteinert nicht das Lebewesen selbst sondern es hinterlässt einen Abdruck im Stein.

 

 

 

Nachdem die Fossilien ausgiebig betrachtet wurden, wollten die Kinder mit den mitgebrachten Hämmern und Werkzeug selbst Fossilien suchen und verabschiedeten sich vom Erdbachium Museum.

 

Vielen Dank an Uli Horch der uns den Besuch ermöglicht hat!

Fossiliensuche am Homberg Steinbruch

Eifrig wurde gesucht, mit den mitgebrachten Hämmern auf die Steine gekloppt, der Schleifer gespalten und neugierig aber auch gespannt wurden die Steine genau angeschaut. 

 

Alle Kinder fanden Fossilien, einige unscheinbare Abdrücke von Gräsern, Seelilien, Muscheln oder andere Abdrücke.

 

Der Fund des Tages war ein schöner Abdruck eines Ammoniten, so nennt man die "Schneckenartig" aussehenden Tiere, die vor langer Zeit zusammen mit den Dinosauriern lebten und auch später mit ihnen ausgestorben sind.

Der verschwundene Erdbach

Uli hatte schon im Museum die Sage vom verschwundenen Erdbach erzählt.

 

An dieser Stelle, unterhalb der Brücke, kommt der Erdbach wieder aus der Erde heraus.

 

In der Nähe der Schauhöhle Herbstlabyrinth in Breitscheid verschwindet der Erdbach in der Erde um dann hier unten an der Brücke nach 1.300 Metern wieder aus der Erde zu kommen.

 

Das Wasser braucht zwischen 6 und 30 Stunden bis es durch die ganzen Höhlen geflossen ist.

 

Das haben die Höhlenforscher alles erforscht und sind, immer dem Erdbach folgend, durch die Höhlen geklettert. Manchmal mussten die sogar schwimmen weil die ganzen Höhlen überschwemmt waren.

Die "Kinderhöhle"

Nun mussten die Taschenlampen wieder eingeschaltet werden und es ging durch einen kurzen Tunnel in den Talkessel mit der "Kinderhöhle".

 

In der Höhle kann man durch einen Spalt im Fels durchklettern und kommt auf der anderen Seite der Höhle wieder heraus. Das musste natürlich von den Kindern ausprobiert werden!

Die Gasseschlucht

Jetzt wurde es anstrengend, denn es ging stetig den Berg hinauf durch die Gasseschlucht.

 

Vor langer Zeit hat sich hier der Erdbach in die Schlucht eingegraben. Einst floss er oberirdisch und seit vielen tausenden von Jahren unterirdisch durch das Erdbachhöhlensystem. 

Die Schauhöhle Herbstlabyrinth

Zum Abschluss der Wanderung dürfen wir alle in eine richtig große Höhle gehen. Die Höhlenforscher, die die Höhle erforschten, haben der Höhle den Namen Herbstlabyrinth gegeben, weil es hier ganz viele unterirdische Gänge und Höhlen gibt und ein Teil der Höhlen im Herbst entdeckt wurden.

 

Am Höhleneingang erwartete schon Roland Lay Bürgermeister Bürgermeister von Breitscheid und 2. Vorsitzender im Westerwald-Verein, sozusagen als "oberster Höhlenchef", die Wandergruppe. 

Nachdem sich alle warme Jacken angezogen hatten, in der Höhle sind es nur 9°C, wurden die Eintrittskarten gelöst und die Wandergruppe in zwei Gruppen aufgeteilt.

 

Die Höhle dürfen maximal nur 13 Besucher, zusammen mit einem Höhlenführer, zur gleichen Zeit besuchen.

 

125 Stufen auf einer Strecke von 45 m führen 21 m in die Tiefe der Herbstlabyrinth Höhle.

 

Zuerst war es ganz dunkel in der Höhle und die Höhlenführer erklärten wie die Höhle vor langer Zeit entstanden ist und wie sie durch die Höhlenforscher gefunden wurde.

 

Dann wurde das Licht eingeschaltet und in der Höhle sahen wir tolle Tropfsteine und es funkelnde und Kristalle leuchteten Licht. 

Die Höhlenführer erklärten uns wie die Höhlen entstanden sind und wie sich die vielen Tropfsteine gebildet haben. In der Höhle gibt es Tropfsteine die viele Tausend Jahre alt sind.

 

Manche sehen aus wie Säulen, andere wie ein Vorhang der von der Decke hängt und wiederum andere Steine sehen aus als wenn Sie krumm gewachsen wären.

 

Am Ende der Führung durften die Kinder dann auch echte Tropfsteine in die Hand nehmen. Mit einer Taschenlampe konnte man sogar durch die Steine durch leuchten.

Impressionen aus der Schauhöhle Herbstlabyrinth

Wieder zurück im Tageslicht durfte die zweite Gruppe die Höhle besichtigen.

 

Zum Abschluss der anstrengenden Wanderung gab es für die kleinen Wanderfreunde und Entdecker vom Westerwald-Verein e.V. interessante Bücher und eine Becherlupe als Geschenk, damit die Forschungen der kleinen Entdecker, zu Hause weiter fortgesetzt werden können.

 

Kinder und Eltern hat die heutige Familien-Erlebnis-Wanderung sehr gut gefallen und sicherlich wird die eine oder andere Familie wieder nach Breitscheid und nach Erdbach kommen, denn es gilt noch tolle Fossilien zu finden und die Steinkammer Höhlen noch einmal in Ruhe zu entdecken.

 

Wollt ihr auch einmal bei einer spannenden Familien-Erlebnis-Wanderung des Westerwald-Verein e.V. mitmachen?

 

Weitere  Familien-Erlebnis-Wanderungen finden am  24. Juli und am 4. September 2022 statt.

Anmeldung & Informationen zu den Wanderungen:

 

Wenn ihr die Arbeit vom Westerwald-Verein unterstützen wollt,  freuen wir uns, wenn ihr als Familie Mitglied im Westerwald-Verein werdet.

 

Weitere Informationen über den Westerwald-Verein, bzw. das Anmeldeformular / Beitrittserklärung findet ihr auf unserer HomepageWesterwald-Verein e.V.

Uns hat es auch viel Spaß gemacht!

Bis zum nächsten mal -

Eure Wanderführer 

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Kommentare: 1
  • #1

    Hartmut König (Dienstag, 12 Juli 2022 22:15)

    Da bedaure ich fast, keine Kinder im passenden Alter zu haben, um mitzulaufen! Tolle Tour!

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