Zuckerwatte im Wald?

Was man alles so beim Wandern im Wald sieht - wenn man genau hinschaut:

 

Ein seltenes Phänomen heute im Wald: „Zuckerwatte“ im Westerwald?

 

Hat da jemand seinen Hund ausgekämmt oder vielleicht sogar etwas weggeworfen?

 

Schon mal gesehen und gewundert was das wohl ist? 😳

 

Wer an einem kalten, schneelosen Tag im Winter einen Spaziergang in einem Buchen- oder Laubmischwald unternimmt, trifft manchmal auf bizarre Gebilde an Totholz. Ab und an hängen an einzelnen Ästen im Wald schneeweiße, dichte, wellig gebogene, haarfeine Fäden, die insgesamt wie wattebauschartige Büschel (ähnlich wie Zuckerwatte) aussehen. Sie wachsen quer zur Achse des Astes an rindenfreien Stellen. 

 

Der erste Eindruck lässt vermuten, dass es vielleicht ein Pilz ist. Es gibt tatsächlich einen Pilz, der ähnlich aussieht. Es handelt sich dabei um den Ästigen Stachelbart (Hericium coralloides).

 

Er kommt meist auf Buchen (jedoch auch auf Eichen, Ulmen, Eschen Pappeln und Birken) vor. Dieser Pilz kommt in Mitteleuropa selten vor. Die Fruchtkörper erscheinen bereits im Herbst.

 

Eine Verwechslung ist jedoch nur aus weiterer Entfernung möglich. 

 

 

Haareis oder Eiswolle - die Erklärung:

 

Die „Zuckerwatte“ ist kein Pilz, sondern es ist eine besondere Form von Eis, das sogenannte Haareis oder die Eiswolle. 

 

Bei diesem Naturphänomen bilden sich an abgestorbenen Ästen von Laubholz Haare aus Eis, die 30 – 100 mm lang und zum Teil nur 0,02 mm dick sind.

 

Die Besonderheit dieser Eisform ist, dass sie nicht wie ein Eiszapfen an den Enden, sondern von ihrer Basis her wächst. Die Eishaare bilden sich mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit von 5 bis 10 Millimetern pro Stunde, solange genügend Wasser aus dem Holz nachgeliefert wird

 

Dieses Naturphänomen tritt nur bei ganz speziellen Wetterbedingungen auf.

 

Damit Haareis entsteht, muss es vorher ein bis zwei Tage viel geregnet haben und die Temperatur anschließend gerade so um den Gefrierpunkt liegen. Dann muss eine windstille Zeit folgen.

 

Die Temperatur muss anschließend unter den Gefrierpunkt fallen, damit sich Eis bilden kann. Es darf aber auch nicht zu kalt werden, damit der Prozess im Ast nicht zum Erliegen kommt.

 

Das Wachstum der Strukturen entsteht dadurch, dass das Wasser zuerst oben gefriert und sich ausdehnt. Aber zusätzliches Wasser drückt von innen vom Ast her nach. Bei Erreichen der Oberfläche gefriert es ebenfalls und dehnt sich aus.

 

Übrigens , es wird vermutet, dass die Lockenbildung, die oft wirre Anordnung und vielleicht auch die gelegentliche Scheitelung durch kleine Luftströmungen während des Haarwachstums entstehen.

 

Quelle: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau

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