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14 Km Wanderung auf dem SP8 der „Gemaahnsweschelscher“

„QR-Code Scannen und loswandern!“, so lautet das Motto des neuen Wanderweg Konzeptes „Gemaahnsweschelscher“ in Stockum-Püschen.

 

Die heutige geführte Wanderung hat den Namen SP8 "Kackenberger Stein - Große Nister und zurück".

 

43 gut gelaunte und hoch motivierte Wanderer trafen sich am 31. Oktober 2021 in Stockum-Püschen um bei einer geführten Wanderung des Hauptvereins des Westerwald-Vereins mit Wanderführer Rainer Lemmer, einen der zehn Stockum-Püscher "Gemaahnsweschelscher" gemeinsam zu entdecken. 

 

Während einige Wanderer klimaneutral "zu Fuß" aus dem Ort anreisten, hatten andere Wanderfreunde eine längere Anreise an diesem Morgen, wie man sehr schön an den Nummerschildern (LDK, NR, DIL, SU, LM, EMS, AK, WW) erkennen konnte.

 

 

 

 

 

 

 

Nach Begrüßung und Einweisung in das Wanderwege Konzept des neuen Projektes "QR-Code Scannen und loswandern" wurde mit dem Götzenberg schon die erste Erhebung der 14 km langen Rundwanderung gemeistert.

Durch den immer noch herbstlich bunten Wald führte die Wanderung an ehemaligen Steinbrüchen vorbei zum Kackenberger Stein, mit 525,5 m ü.NN. der höchste Punkt der Wanderung.

 

Wanderführer Rainer Lemmer erklärte viel Wissenswertes über den Basaltabbau, Seilbahntransport über das Tal nach Nister zur weiteren Verarbeitung des Basalts im Basaltwerk in Großseifen. 

Oberhalb des ehemaligen Steinbruches, etwas abseits des Weges erinnert ein schlichtes Holzkreuz an die kaum bekannte, tragische Geschichte des Flugzeugabsturz am Heiligabend des Jahres 1944 die Lemmer erzählte.

Kackenberger Stein

Bei der Rast mit Rucksackverpflegung am Kackenberger Stein wurde dann der geschichtliche Hintergrund des mysteriösen Kackenberger Stein und das Geheimnis um die Namensgebung des heutigen Neuhochsteins gelüftet. 

Andre Hauptmann, nun auch aktives Mitglied im Westerwald-Verein, sowie souveräner Kenner der heimischen Geschichte und passionierter Heimatforscher wusste viel über den Braunkohleabbau im ehemals größten Braunkohleabbaugebiet im Westerwald zu berichten.

 

Hauptmann hatte im Vorfeld der Wanderung im Wald an ehemaligen Abraumhalden Braunkohlestücke verschiedener Ausprägung gefunden die durch die Wandergruppe interessiert in Augenschein genommen wurden.

 

Der Braunkohleabbau im Gebiet um Höhn ist schon seit dem 16 Jahrhundert nachgewiesen. Zuerst oberflächennah und in geringem Umfang, wurde die wenig energiereiche Weichbraunkohle für den Hausbrand gefördert. 

 

1917 wurde die „Westerwälder Lignitflammkohlen Bergbau Gewerkschaft Alexandria“ gegründet. Sicherlich führte dieser, für Wäller-Zungen schwer aussprechbare Name dazu, dass die bis zu 1000 Arbeiter die zur Blütezeit in den 1920er Jahren hier arbeiteten Bergleute von der „Alex“ sprachen, wenn das Bergwerk gemeint war. Rund 150.000 Tonnen energiereicher Hart-Braunkohle pro Jahr wurden hier bis zur Stilllegung der Grube 1961 gefördert.

Nach dem Abstieg zum Wasserlösestollen der Alexandria erklärte Lemmer dann die weitere Nutzung des ehemaligen Bergwerkes.

 

Die rund 10 km lange ehemalige Hauptförderstrecke und die unzähligen Stollen die einem Spinnennetz gleich von der Hauptförderstrecke abzweigen, versorgen die Verbandsgemeinde Bad Marienberg und umliegenden Orte mit bestem Trinkwasser. 

 

Erstaunliche 60% des Trink- und Brauchwasserbedarfs liefert „die Alex“. Am Auslaufstollen wird der Großen Nister eine vereinbarte Mindestmenge an Wasser zugeführt um das empfindliche Biotop der Nister zu schützen.

Der anfängliche Nebel lichtete sich im Verlauf der Wanderung und ermöglichte beste Aussichten in das Wällerland und bis zur Bad Marienberger Höhe. 

 

Wieder am Startpunkt der Wanderung angekommen konnte nun auch die am Anfang der Wanderung versprochene Aussicht auf den Stöffel-Park vom 16 m hohen Aussichtsturm genossen werden 

Fotoimpressionen 14 Km Wanderung auf dem SP8 der „Gemaahnsweschelscher“

Begeisterung, zufriedene Gesichter, viel positives Feedback und Komplimente waren der Lohn für die geführte Wanderung und für das neue Wanderwege-Konzept in Stockum-Püschen.

 

Weitere geführte Wanderungen auf den Gemaahnsweschelschern sollten im nächsten Jahr angeboten werden um diese Wege gemeinsam zu entdecken.

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GPX-Track 17 km SP8 geführte Wanderung zum Kackenberger Stein
17 Km SP8 - geführte Wanderung zum Kacke
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Hintergrund zu den Gemaahnsweschelschern:

Das besondere am neuen Wanderweg-Konzept ist, dass die Wanderwege nicht durch Symbole oder Hinweistafeln markiert sind, sondern das wandern erfolgt durch Navigation auf Handy oder Navigationsgeräten und entsprechenden Apps.

 

Am Startpunkt für alle Rundwanderungen am Parkplatz Dorfgemeinschaftshaus in Stockum-Püschen sind auf einer Infotafel alle Routen mit einer Kurzbeschreibung beschrieben und mit einem eindeutigen QR-Code versehen. 

 

Nach scannen des jeweiligen QR-Codes und dem herunterladen der GPS-Datei für Navigationsgeräte oder dem direkten Aufruf der Tour in Komoot wird die gewählte Tour geladen, die Navigation gestartet und die Wanderung beginnt. Selbstverständlich kann die Webseite der "Gemaahnsweschelscher" auch daheim am PC aufgerufen werden um sich die Routen in Ruhe anzuschauen um dann die entsprechende Touren herunterzuladen.

 

Die 10 Wanderrouten der "Gemaahnsweschelscher" führen als Rundwanderungen über insgesamt 136 km und 2.250 Höhenmetern im Anstieg und 2.250 Höhenmetern im Abstieg über Wald, Wiesen- und Wirtschaftswege, teilweise auch auf schmalen Pfaden querfeldein rund um Stockum-Püschen. 

 

Wanderstrecken von 5 km (leicht) bis hin zu 30 km (schwer) bieten für Kurz- und Weitwanderer gleichermaßen Optionen.

 

Habt ihr Lust neues kennen zu lernen, mehr Hintergrund zu vermeintlich bekanntem zu erfahren und auch noch in einer landschaftlich reizvollen Region zu wandern - dann viel Spaß beim wandern der GEMAAHNSWEESCHELSCHER!

 

 

Weitere Infos zu den einzelnen Touren: 

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Rainer Lemmer

Hauptstraße 36

56459 Stockum-Püschen

Westerwald

Tel. +49 178 462 8694