Gelebter Artenschutz an der Großen Nister

 

Die 1997 gegründete Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Nister ist eine Organisation ehrenamtlich engagierter Pächter und anderer Privatpersonen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Reinhaltung und naturnahe Entwicklung der Nister, einem malerischen und ökologisch hochwertigen Flüßchen im Westerwald, zu fördern.

 

In den Wirkungsbereich integriert sind auch die Nebengewässer der Nister wie Kleine Nister, Schwarze Nister und Hornister. Die ARGE Nister hat hier für über 45 km Gewässerverlauf die Patenschaft übernommen, seit 2004 gehört auch der obere Teil der Wied dazu.

 

Die Tätigkeit der ARGE Nister folgt dem Gedanken, dass nur eine ökologische Aufwertung des gesamten Ökosystems eine nachhaltige Verbesserung erbringt.

 

Ein Bestandteil des Pachtvertrags für die Pachtbezirke der Großen Nister bei Hirtscheid ist der jährliche Besatz von einsömmrigen Bachforellen um die hier vorkommende Bachforellen Population zu stärken und zu festigen.

 

 

Die Besatzforellen werden in den Brutanlagen der ARGE Nister aus "angeäugten" Bachforellen Eiern herangezogen und an die Pächter der einzelnen Pachtstrecken verkauft.

 

Der Besatz der Jungfische erfolgt dann durch die jeweiligen Pächter der einzelnen Flußabschnitte.

Brutanlage für Bachforellen der ARGE Nister

Im alten Wasserwerk mit ausreichend kühlem und frischem Quellwasser werden Tausende von angeäugten Bachforelleneier bis zum Freischwimmen der Brut gehegt und gepflegt.

 

Insbesondere gilt es in den Tanks der Brutanlage für eine gute Sauerstoffversorgung und eine Durchströmung der Hälterbecken zu sorgen.

 

Verpilzte oder abgestorbene Eier sind sofort zu entfernen um Pilzinfektionen, bzw. die Sterblichkeit der Brut zu minimieren.

Transport an die Große Nister

Der Transportbehälter für die Besatzfische verfügt über eine Umwälzung und Sauerstoffversorgung damit die empfindlichen Bachforellen Setzlinge keinen Schaden nehmen.

 

Die ca. 6000 jungen Bachforellen werden entlang der gesamten Pachtstrecke ausgesetzt.

 

Man kann davon ausgehen das lediglich ca. 1-3% der Besatzfische zum adulten Fisch heranwachsen werden.

 

Die Gründe für diese geringe Wuchsrate sind vielfältig. Wechselnde Wasserbedingungen, Trockenheit, Überschwemmungen haben einen Einfluß.

 

Sicherlich haben die jungen Fische auch viele Freßfeinde, obwohl die hier vorkommenden Eisvogel und Schwarzstorch sich "ihren" Anteil am Besatz sichern,  ist der Besatz durch diese Vögel nicht gefährdet.

 

Allerdings ist der Fraßdruck durch invasive Arten wie den Kormoran enorm und sorgt für erhebliche Ausfälle unter den im Flußsystem lebenden Fischen.

 

Die noch vor wenigen Jahren massiv vorkommenden Graureiher kommen nur noch ab und an zum fischen.

 

In den Wintermonaten kann man verstärkt Silber- und Seidenreiher, als auch als eher seltenen Gast den Gänsesäger am Gewässer beobachten

 

 

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