*Was versteht man unter "Layen-Hopping"?
Lay = Ley, auch Lay, Lei, ist eine im rheinischen und niederdeutschen Sprachraum häufig anzutreffende Bezeichnung für Fels. Auf dieser, nicht markierten Wanderung geht es zu über schmale, teilweise recht steile Naturpfade zu drei Layen, d.h. zu beeindruckenden Felsen mit tollen Ausblicken über die Lahn.
Über "Heinzelmennches Treppche" geht es dann steil bergauf um dann gemütlich bergab zu wandern und zum Schluss der Wanderung geht es über einen langen, abenteuerlichen Serpentinen Aufsteigen zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Startpunkt der ca. 9 km langen Rundwanderung ist der Parkplatz an der Kirche, Eckerstraße 2, 65558 Cramberg.
Vom Parkplatz führt die Wanderung mit 310 Hm im Anstieg und 300 Hm im Abstieg über Wald- und Wiesenwege, schmale, teilweise recht steile Naturpfade rund um Cramberg.
Die Wanderstrecke ist NICHT kinderwagentauglich und nicht markiert!
Zum Nachwandern steht am Ende dieser Seite der GPX-Track, ein Komoot-Link und eine Karte dieser Wanderung zum Download bereit.
Ein wolkenverhangener Himmel versprach zu Beginn unserer Wanderung nichts Gutes. Aber, auf starke dunkle Bewölkung folgte blauer Himmel und etwas Sonnenschein so das wir bei angenehmen Temperaturen die Wanderung auch ohne Regenschirm wandern konnten.
Direkt am Anfang der Wanderstrecke hat man einen schönen Blick in das Lahntal und man sieht gegenüber sehr schön den Aussichtspunkt Gabelstein im Naturschutzgebiet Gabelstein-Hölloch.
Die Küppeltour führt direkt am Aussichtspunkt vorbei.
Bei traumhaftem Wetter sind wird die 19 km lange und anspruchsvolle Wanderung auf dem Küppel-Wanderweg gewandert. Vom Aussichtspunkt bietet sich ein toller Blick auf die Lahn und hinüber nach Cramberg.
Der "Küppel-Wanderweg" ist gut markiert und kann auch ohne Karte gewandert werden. Bericht und Fotos zu dieser Wanderung:
Kampf um die Blüte - hier ist nur Platz für einen!
Judasohr
Dieser Speisepilz, der die Form einer Ohrmuschel hat, ist auch für unerfahrene Pilzsammler leicht zu bestimmen. Giftige Doppelgänger sind übrigens nicht bekannt – also wäre der Pilz sozusagen ein idealer Einsteigerpilz! Ich sammle zwar auch Pilze habe aber das Judasohr noch nicht gesammelt und probiert. Die drei Exemplare auf dem Foto habe ich dann auch an ihrem Platz belassen!
Im übrigen hat der Pilz noch einen nahen Verwandten, nämlich den Mu-Err Pilz, den der eine oder andere vielleicht aus dem China Restaurant kennt.
Der Pilz gilt auch in der Naturheilkunde oder in der Traditionellen Chinesischen und Japanischen Medizin als Heilpilz und wird verwendet für die Behandlung von: Wundschmerzen, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Entzündungen, Blutgerinnungsprobleme, Thrombosen, Gefäßprobleme, u.v.m.
Der deutsche Volksname Judasohr beruht auf einer Sage. Demnach soll sich Judas Iskariot, der Jünger, der Jesus mit einem Kuss verriet, aus Gram an einem Holunderbaum erhängt haben. Tatsächlich erscheint das Judasohr häufig an älteren und geschwächten Stämmen und Ästen des Schwarzen Holunders, wächst aber auch auf vielen anderen Laubbäumen wie Buche oder Ahorn.
Der Pilz ist ein "Zersetzer" und ernährt sich vom Holz, das er allmählich abbaut. Das Judasohr wächst auch auf vielen anderen Laubhölzern wie z. B. Ahorn und Buche. Warum der Pilz den Holunderbaum bevorzugt wurde bisher noch nicht geklärt.
Bergbau rund um Cramberg
Wer bei der Wanderung aufmerksam rechts und links des Weges schaut kann im Gelände noch die Spuren von Bergbauaktivitäten erkennen.
Zwischen 1820 und 1905 waren zahlreiche Dachschiefergruben in der Gemarkung in Betrieb.
Der Cramberger Dachschiefer genügte allerdings nicht höchsten Qualitätsstandards. So hielt er nur etwa 70 Jahre.
Vorkommen von Eisenerz wurden ebenfalls im Bereich um Cramberg abgebaut. Heute wird noch Quarzkies rund um Cramberg abgebaut.
Lahnkraftwerk
Direkt am Wanderweg und unterhalb des Ortes Cramberg am Ufer der Lahn liegt das 1927 fertiggestellte Lahnkraftwerk.
An der Engstelle des „Cramberger Bogens“ wurde 1926 ein etwa 700 m langer Wassertunnel gegraben, der die Lahn oberhalb und unterhalb des „Cramberger Bogens“ verbindet, während die Lahn den „Cramberger Bogen“ etwa 7 km umfließt.
Das Wasser treibt durch den Höhenunterschied von 9 m drei Turbinen am unteren Ende des Tunnels an. Das Lahnkraftwerk hat eine installierte Leistung von 3,2 MW und erzeugt jährlich 18 Mio. Kilowattstunden Strom.
Seit 1862 fahren Züge auf der Lahntalbahn durch den 732 m langen Cramberger Tunnel.
Zum Zeitpunkt seiner Inbetriebnahme war der Cramberger Tunnel der längste Tunnel in Deutschland!
Bärlauch und Orchideen
Das gemäßigte Klima an der Lahn und an den sonnigen Berghängen bietet vielen Pflanzen und Blumen gute Wachstumsbedingungen. Gerade die Schieferhalden und Felsen bieten wärmebedürftigen Pflanzen beste Vorraussetzungen.
Bärlauch, streng geschützte Knabenkraut-Orchideen, Lichtnelken, Taubnessel, Weiße-, Rote-, Gefleckte- und Goldnessel, Wiesen-Salbei, Schlüsselblumen und noch viele andere Wiesen- und Waldblumen findet man entlang des Wanderweges.
Direkt am Lahnufer hinter der Staustufe wandert man sogar entlang eines Riesen-Bambuswald. Der Bambus ist wahrscheinlich eine Hinterlassenschaft die als Zierde in einem Garten an der Lahn gedacht war. Die Bambusstämme haben einen Durchmesser von bis zu 10 cm, sind geschätzte 10 Meter hoch und entwickeln sich prächtig direkt an der Lahn.
Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris)
Der Gattungsname Silene bezieht sich auf Silen, den Begleiter des Bacchus in der griechischen Mythologie.
Dieser wurde gerne aufgedunsen und fettleibig dargestellt, womit man den aufgeblasenen Kelch des Taubenkropf-Leimkrautes assoziierte.
Die Gattung Silene ist übrigens bekannt für verschiedene Arten von Metallophyten (Metall-Zeigerpflanzen).
Sie können größere Mengen an Schwermetallen (Zink, Cobalt, auch Cadmium und Quecksilber) aufnehmen.
Hirschkäfer, Rehbock und Spinne
Mit viel Glück lassen sich auch viele Tiere beobachten.
Lahnschleuse Scheidt
Direkt an der Lahn und der Schleuse Scheidt führt der Wanderweg auf ebene Wegen vorbei.
Übrigens, die Lahn kann man hier über die Schleuse nicht queren und das betreten der Schleusenanlage ist von dieser Seite aus untersagt.
Kurz nach der Schleuse passiert man den Bambus Wald und der Weg führt auf abenteuerlichem Pfad steil den als "Heinzelmennches Treppche" beschilderten Naturpfad bergauf.
Warum der Pfad so genannt wird konnten ich allerdings bisher noch nicht herausfinden, aber hier muss man sehr vorsichtig gehen. Links ragen imposante Felsen steil auf und rechts vom schmalen Pfad geht es sehr steil bergab und ein Sturz hätte sicherlich fatale folgen. Vielleicht ist die Namensgebung darauf zurückzuführen, dass der steile, felsige Pfad heimlich von Heinzelmännchen gebaut worden war - wer weiß.
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