Diese Wandertour beginnt am Marktplatz in 56462 Höhn. Hier starten übrigens auch die beiden Wanderwege der Höhner 8.
Vom Parkplatz führt die 6 km lange Wanderung mit 110 Hm im Anstieg und 120 Hm im Abstieg zunächst bergab zum Schwarzen Pfuhl an der Großen Nister.
Die Höhner 8 Hochsteinrunde biegt am Gelände der ehemaligen Braunkohlegrube Alexandria nach links ab, man kann aber diese Runde um einen Abstecher zum schwarzen Pfuhl und der Fischbauchträgerbrücke erweitern.
Am Marktplatz ist eine Infotafel und das Fördergerüst und eine Grubenbahn der ehemaligen Zeche Alexandria aufgebaut.
Am Schwarzen Pfuhl führt der Weg rechts bachaufwärts und nach einem kurzen Anstieg folgt man dem Wanderweg nach rechts biführt der Pfad rechts wieder zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Dies Wanderstrecke ist nicht speziell markiert aber man findet ganz leicht zum Ausgangspunkt zurück.
Zum Nachwandern steht am Ende dieser Seite der GPX-Track, ein Komoot-Link und eine Karte dieser Wanderung zum Download bereit.
Oberhalb des Standortes der ehemals größten Braunkohlegrube des Westerwaldes, der Grube Alexandria, informiert ein Hinweisschild über die Geschichte des Braunkohleabbaus in dieser Region.
Rund 3,5 Mio. Tonnen Braunkohle wurden von 1900 bis zur Stillegung der Braunkohlengrube im Jahr 1962 gefördert.
Der Schwarze Pfuhl
Als Schwarzer Pfuhl wird der Bereich an der Nisterquerung bezeichnet.
Als "Pohl oder Pool" wurde früher im Dialekt ein Bach bezeichnet. Vermutlich deutet der Zusatz "schwarz" auf die im Bereich um Höhn vorkommenden Braunkohlevorkommen hin.
Die Brücke über die Große Nister wurde 1978 durch Soldaten aus der ehemaligen Wäller-Kaserne in Westerburg errichtet.
Ein Gedenkstein erinnert an die Brückenbauer vom III. Zug der PzPiKp 150 ( Panzerpionierkompanie 150).
Die Fischbauchträgerbrücke
Die technische Bezeichnung der Brücke lautet „parabelförmige Stahlfachwerkträgerbrücke“. Der Name "Fischbauchträgerbrücke" gibt aber vorab schon einmal einen Eindruck wie die Eisenbahnbrücke über die Große Nister bei Fehl-Ritzhausen aussehen könnte.
Diese Stahlgitterbrücke der ehemaligen Westerwald-Querbahn ist ein besonders interessantes Beispiel für eine beeindruckende Brückenkonstruktion die es so im Westerwald nicht mehr gibt.
Sie besteht aus zwei unterschiedlich großen Widerlagern aus heimischem Blaubasalt mit einem dazwischen gehängten Stahlgitterträger.
Der Bogenträger hängt nach unten, weshalb man landläufig von einer Fischbauchträgerbrücke spricht.
Üblicherweise wurden Brücken mit ihrem Gitterwerk nach oben gebaut. Nur in seltenen Fällen, also wo genügend Höhe vorhanden war, verlegte man bei Eisenbahnen das Trägerwerk nach unten.
Zusätzlich entscheidend war auch der Grund, ob bei einer Strecke eine Profileinschränkung hinzunehmen war oder nicht.
Die Brücke bei km 38,0 der ehemaligen Eisenbahnstrecke ist heute die einzige Brücke im Bereich des Westerwaldes, die als sogenannte Fischbauchträgerbrücke errichtet wurde.
Eine früher vorhandene, doppelte Fischbauchträgerbrücke bei Driedorf wurde vor einiger Zeit abgerissen. Es gibt lediglich in der Eifel bei Jünkerath noch eine vergleichbare Eisenbahnbrücke.
Die spezielle Bauform Untergurt-Brücke resultiert aus der Dammhöhe von ca. 15 m an diesem Ort. Es war also genügend Höhe vorhanden, den Brückenträger nach unten auszubilden und keine Beeinträchtigungen eines Landschaftsbildes bzw. eines eventuellen Verkehrs hervorzurufen. Es wird lediglich der Fluss Nister überbrückt. Straßen oder Wege waren seinerzeit und sind auch heute unter der Brücke nicht vorhanden.
Die spezielle Ausbildung als Rundträgerbrücke ist der Kraft- und Druckverteilung während der Belastungsphase geschuldet. Je weiter die Belastung in der Brückenmitte zunimmt, desto mehr muss dieser Druck vom Gittergerüst aufgenommen werden. Über einen Rundgitterträger wird die Kraft am besten auf die gesamte Konstruktion verteilt.
Die örtlichen Verhältnisse machten eine solch aufwendige Konstruktion an dieser Stelle sinnvoll. Außergewöhnlich ist auch das nördliche Widerlager. Es ist ca. 3 mal so groß wie das südliche. Es besteht aus Basaltmauerwerk, das an allen Kanten mit rotem Buntsandstein von architektonischer Gestaltung zeugt.
Das Widerlager beinhaltet einen Gewölbebogen über dem Hang ohne Durchlassfunktion. Dreimal seitlich auskragend bedecken (wohl nachträglich) aufgesetzte Brüstungsplatten aus Basaltbeton die Außenseiten des Widerlagers.
Technische Daten:
Das Widerlager Süd ist ca. 5 m lang, das Widerlager Nord ca. 15 m. Auf beiden Widerlagern ist Rundeisengeländer angebracht. Der Brückenträger ist ca. 30 m lang. Die Höhe über dem Bachbett beträgt ca. 18 m. Das Geländer besteht aus Winkelstahl.
Quelle: Westerwald-Querbahn