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16 km Rundwanderung Georoute "Watzenhahner Riesen"

(Noch) ein absoluter Geheimtipp!

 

Die neue Georoute "Watzenhahner Riesen" ist offiziell noch nicht eröffnet, kann aber schon erwandert werden.

Sozusagen, als "Erst-Bewanderer" bin ich die Strecke abgelaufen und stufe die Tour unter der Rubrik: "Sehr empfehlenswert" ein.

Naturdenkmal Kranstein

Die Rundwanderung führt auf ca. 16 km mit 420 Hm im Anstieg und 430 Hm Abstieg rund um den Watzenhahn.

 

Noch ist diese neu konzipierte Georoute, eine von insgesamt 16 Georouten des Nationalen GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus, nicht offiziell eröffnet. Die durchgängige Beschilderung ermöglicht aber auch schon vor der offiziellen Eröffnung der Route diese zu wandern.

 

Es fehlen noch die Informationstafeln welche die Sehenswürdigkeiten beschreiben, diese werden aber sicherlich Anfang 2021 angebracht.

 

Die heutige Wanderung beginnt und endet am Wanderparkplatz am Geotop & Naturdenkmal Kranstein direkt an der K95 gelegen zwischen Willmenrod und Weltersburg.

 

Gut durchdacht durch die Planer der Georoute ist auch, dass die Anreise zur Tour auch umweltfreundlich mit der Eisenbahn erfolgen kann. Die RB90 Westerwald-Sieg-Bahn hält an den Haltepunkten Berzhahn, Willmenrod oder Wilsenroth und erlaubt in Berzhahn und Willmenrod  direkt an den Haltepunkten den Einstieg in die Georoute "Watzenhahner Riesen".

  

Die Wanderstrecke ist gut markiert und kann auch ohne Karte, GPS-Gerät oder entsprechender Navigations App für das Mobiltelefon gewandert werden! 

 

Zum Nachwandern steht am Ende dieser Seite der GPX-Track, ein Komoot-Link und eine Karte dieser Wanderung zum Download bereit. 

Geotop und Natur-Denkmal Kranstein

Noch heute kann man am Geotop und Natur-Denkmal Kranstein, sehr gut erkennen wie vor Millionen von Jahren in einem Vulkan das heiße Magma aus dem Erdinnern in einem fächerförmiger Schlot an die Oberfläche getrieben wurde und dann zu Basalt erkaltete. 

 

Der Steinbruchbetrieb an der Nordwestflanke im Steinbruch wurde rechtzeitig eingestellt und die dort befindlichen Basaltsäulen in "Meilerstellung" als eindrucksvolles Naturdenkmal 1984 durch die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises unter Schutz gestellt.

 

Untersuchungen des Basaltgesteins erbrachten durch die beim Ausbruch des Vulkans mit geförderten Mineralien Rückschlüsse, die Hinweise auf die Beschaffenheit der bis zu 30 Kilometer mächtigen Erdkruste lieferten. Beim Kranstein handelt es sich um einen der eindrucksvollsten Basaltaufschlüsse im Westerwald.

 

Quelle: Info Tafel vor Ort

Geotop und Naturdenkmal Kranstein

Wie entstehen eigentlich Basaltsäulen?

 

Lava hat im heißen flüssigen Zustand ein größeres Volumen als im abgekühlten Zustand. Kühlt sie ab, verringert sich das Volumen. Hierdurch entstehen Spannungen innerhalb des Gesteins. Werden die Spannungen ausgelöst durch den Schrumpfungsprozess zu groß, reist das Gestein in der Form in 5-6 eckige Säulen.

 

Beim Abkühlen eines Lavastromes ist der Untergrund und die Luft kälter, wodurch die Abkühlung von unten und oben erfolgt. Setzt sich die Abkühlung weiter fort, bilden sich allmählich Säulen oder säulenartige Strukturen. Die Säulen deuten somit mit ihren Enden jeweils zur ehemaligen Abkühlungsrichtung: in einem Lavastrom also in Richtung der kühleren Unter- und Oberseite.

 

Kühlt das Magma in einem Förderschlot ab, erfolgt die Abkühlung von den Seiten und von oben. Dies bedeutet, dass ein gemeinsames Zentrum existiert, von dem aus die Säulen strahlenförmig nach außen angeordnet sind. 

 

Diese Anordnung der Säulen wird als „Meilerstellung“ bezeichnet. Ihre Anordnung als Meilerstellung deutet darauf hin, dass hier ein Schlot war. 

 

Quelle: Wikipedia

Wenn die Sonne untergeht werfen auch Zwerge lange Schatten ...

Weltersburg

Von weitem sieht man das Wahrzeichen von Weltersburg, ein Windrad. Das Windrad wurde im Jahr 1912 zur Wasserförderung in Betrieb genommen, um den Ort unabhängig von den Nachbargemeinden zu machen.

 

Mit einer Höhe von 24 Metern diente das Windrad bis 1966 als Pumpstation zur Wasserversorgung der Gemeinde. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Info Schild vor Ort und Wikipedia

Oberhalb von dem Windrad liegt der Küppel (436 m ü. N.N.), der heute auch Burgberg genannt wird. 

 

Im 11. Jahrhundert wurde auf  der Basaltkuppe eine Burg errichtet, die zusammen mit der Burg Molsberg und der Burg Hartenfels die Köln-Frankfurter-Straße sicherte.

 

Durch eine Urkunde vom 16. Dezember 1314 verlieh Ludwig der Bayer Weltersburg das Wetzlarer Stadtrecht.

Weltersburg hatte ein Stadtgericht, spätestens 1539 auch Mauer und Graben, deren Überreste heute noch vereinzelt zu sehen sind, aber ein städtischer Markt ist nicht nachgewiesen.

 

1356 gelangte Weltersburg als Mitgift an die Herrschaft Westerburg. In einer Fehde mit den Grafen von Katzenelnbogen wurde den Bürgern von Weltersburg 1413 Schaden zugefügt und Weltersburg eingenommen. 1423 wurde Weltersburg erneut erobert und 1425 ein Burgfrieden eingerichtet.

 

Durch die Einlösung verschiedener Pfandschaften konnte die Herrschaft Westerburg 1489 ganz Weltersburg in ihren Besitz bringen.

 

Im Verlauf des 16. Jahrhunderts gelang es Kurtrier dann, Westerburg aus der hoheit über Weltersburg und dessen Umgebung zu verdrängen.

 

Die Burg Weltersburg war 1581 anscheinend bereits in schlechtem Zustand und war bis 1670 völlig verfallen.

Um 1552 ließ Philipp von Reifenberg das sogenannte Reiffenberger Schlösschen errichten, das man vom Aussichtspunkt aus gut erkennen kann.

 

Im Reifenberger Schlösschen, heute ein stattliches Wohnhaus im Privatbesitz,  übernachtete u.a. schon Generalfeldmarschall Blücher.

 

Von der ehemaligen Schutzburg auf dem Burgberg ist mittlerweile bis auf wenige Ruinen nichts mehr zu sehen.

 

Vom Aussichtspunkt auf dem Küppel, hat man bei guter Sicht, einen beeindruckenden Blick in das Elbbachtal bis hin zum Taunus.

 

Quelle: Info Schild vor Ort und Wikipedia

Basaltkegel Ruhberg in Girkenroth

Nach einem "knackigen Anstieg" führt die Wanderung hoch auf den Ruhberg.  

 

Sehenswert ist hier der bewaldete Basaltkegel mit seinen besonderen und beeindruckenden Basalt Steinformationen aus liegenden Basaltsäulen. 

 

Ein Fotoausflug an einem sonnigen Nachmittag bietet Fotografen tolle Motive.

Watzenhahn

Der Watzenhahn ist ein ca. 6km langer und 4,5 km breiter Basaltberg, der sich auf 475m ü. NN erhebt. Getrennt durch den Elbbach liegt ihm gegenüber der Stromberg (408m). 

 

Der Watzenhahn hat seinen Namen wahrscheinlich von der Bezeichnung Wotanshain. Vermutlich war hier eine vorgermanische Kultstätte.

 

Im Gebiet um den Watzenhahn gibt es noch weitere Spuren von keltischen und  germanische Siedlungsgebieten und Kultstätten.

 

Die Ringwälle der einstigen keltischen Befestigungsanlagen auf der Dornburg sind immer noch deutlich im Gelände zu erkennen und auch der sogenannte "Heidenstein" in der St. Blasiuskapelle auf dem Blasisusberg ist ein stummer Zeuge vorchristlicher Siedlungstätigkeit.

 

Oberhalb von Berzhahn befinden sich im Wald die Reste des ehemaligen Steinbruchs. Die steil aufragende Wand des Steinbruches mit den mächtigen Basaltfelsen war sicherlich eine Inspiration für die Namensgebung der Georoute "Watzenhahner Riesen". 

 

Vom Steinbruch und den Brecheranlagen wurde der Basalt per Seilbahn zur weiteren Verarbeitung  und Aufbereitung des Basalts an die Brecher und Verarbeitungsanlagen transportiert. 

 

Der Weitertransport von Basaltschotter und Basaltsplit erfolgte von Berzhahn mit der Eisenbahn.

"Toast Hawai" und Willmenrod

Der Wanderweg führt von Berzhahn, am Elbbach entlang bis nach Willmenrod. Früher nutzten fünf Mühlen das Gefälle des Elbbachs und sicherten den Müllern den Unterhalt als Walk-/ Öl-/ Schleif oder einfache Malmühle. Der Mühlenbetrieb lohnte sich aber über die Jahre nicht mehr und Zug um Zug werden die Mühlen stillgelegt. 1979 wurde dann auch die letzte Mühle aufgegeben. 

 

Eine der Mühlen – im Dorf Flucks Mühle genannt – ist übrigens das Geburtshaus von Clemens Hahn. Ein berühmter Sohn von Willmenrod.

 

Clemens Hahn machte unter dem Pseudonym Clemens Wilmenrod in den Frühtagen des Fernsehens Karriere: Als erster TV-Koch der Nation, der unter anderem den Toast Hawaii, die gefüllten Erdbeeren erfand und mit dem legendären Schnellbräter Heinzelkoch die Frauene.

Schon 1954 schrieb das Düsseldorfer Handelsblatt: „Als Wilmenrod Kabeljau auf besonders schmackhafte Weise darbot, war Kabeljau in Düsseldorf am nächsten Tag restlos ausverkauft.“

 

Übrigens, Clemens Wilmenrod war gar kein Koch sondern Schauspieler!

 

Die Gemeinde Wilmenrod gedenkt ihrem berühmten Bürger mit einem Gedenkstein auf dem Friedhof.

 

Quelle: Wikipedia und Arge Familienforschung Westerwald

Auf auf dem Kirchberg, steht die 1893 erbaute Evangelische Kirche.

 

An dieser Stelle gab es eine Vorgängerkirche, die vermutlich schon vor 1590 erbaut wurde. 1688 brannte diese Kirche ab.

 

1770/80 wurde das Kirchenschiff seitlich in Fachwerk erweitert. Der Chor und Glockenturm aus älterer Zeit blieben erhalten.

 

Diese Kirche wurde im Mai 1893 abgerissen um für den Neubau Platz zu machen.

 

Vor der Kirche steht das "Martin-Luther-Haus", ein mit Schiefer gedecktes Fachwerkhaus und direkt daneben befindet sich das älteste Gebäude von Willmenrod.

 

Das steinerne Burghaus wurde ca. 1300 erbaut. Ehemals war es das Herrenhaus der niederadeligen Familie von Willmenrod. Das Mauerwerk des Erdgeschosses ist bis heute noch unverändert.

 

Quelle: Wikipedia und Arge Familienforschung Westerwald

November - die Tage werden kürzer

Wir waren erst nachmittags gestartet und so richtig klar war uns weder Wegführung noch Länge der neuen Georoute "Watzenhahner Riesen".

 

Die niedrig stehende November Sonne und der blaue Himmel verführten zu vielen Fotostops, mit dem Ergebnis, dass wir die letzten 2 km hoch konzentriert im Dunkeln wandern durften.

 

Erschwerend kam noch dazu, dass die Waldwege auf diesen letzten Kilometern durch die Borkenkäfer bedingten Holzrückearbeiten stark ausgefahren und verschlammt waren.

 

 

 

Fotoimpressionen "16 km Rundwanderung Georoute "Watzenhahner Riesen"

GPXTrack 16 km Rundwanderung Georoute "Watzenhahner Riesen"
© Map: NAVITRACKS (By NAVITRACKS)
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GPX Track 16 km Rundwanderung Georoute "Watzenhahner Riesen"
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Höhenprofil 16 km Rundwanderung Georoute "Watzenhahner Riesen"
© Map: NAVITRACKS (By NAVITRACKS)

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Geopark Westerwald-Lahn-Taunus

 

Quelle: (c) Geopark Westerwald-Lahn-Taunus
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