Die Rundwanderung führt auf ca. 9 km mit 180 Hm im Anstieg und 170 Hm im Abstieg rund um Helmeroth und Bruchertseifen
Die Wanderung beginnt und endet am Parkplatz am Dorfgemeinschaftshaus in Helmeroth.
Die Wanderstrecke ist nicht markiert, insofern ist ein Navigationsgerät oder eine entsprechende App hilfreich.
Zum Nachwandern steht am Ende dieser Seite der GPX-Track und eine Karte dieser Wanderung zum Download bereit.
Wolkenverhangen präsentierte sich der Himmel über Helmeroth. Schnell ziehende Wolken, und der immer stärker aufkommende Wind zeichnete Muster in die wogenden Getreidefelder und in der Ferne sah man die ersten Regenschauer.
Während dem wandern kam mir ein altes Volkslied in den Sinn, das wir früher in der Schule als Kanon gesungen hatten und das irgendwie zur Situation passte. Wer erinnert sich an das Lied ...?
Hejo, spann den Wagen
an,
Denn der Wind treibt Regen übers
Land.
Hol die gold'nen Garben, hol die gold'nen
Garben!
Trotz dieser denkbar schlechten Wetteraussichten setzte der Regen erst nach Ende der Wanderung ein - was für ein perfektes Timing!
Lichtblicke an einem trüben Wandertag in Helmeroth
Historischer Bergbau im Gebiet um Bruchertseifen
Der Bergbau hat in Bruchertseifen und Helmeroth sowie in den Orten entlang des Nistertales eine lange Tradition. In beiden Ortswappen der Gemeinden sind neben der Nister und dem Saynschen Löwen (Doppel-Schwanz für die Teilung Sayn-Hachenburg und Sayn-Altenkirchen), Schlägel und Eisen abgebildet. Diese Symbole des Bergbaues erinnern noch heute an den Bergbau in der Gemeinde.
Zwischen 1860 und 1879 waren beispielsweise in der Gemeinde Helmeroth 20 Grubenfelder verliehen.
In Bruchertseifen hat man schon seit dem 17. Jahrhundert nach Eisenerz geschürft. Wahrscheinlich geht der Erzabbau zurück bis zur Keltenzeit.
Nur ein einziges Grubenfeld erwies sich als lohnend genug, um ein Bergwerk entstehen zu lassen, die Grube "Güte Gottes samt Beilehen"- genannt "Eselsberg".
Zur Grube "Güte Gottes" gehörten, nach Konsolidierung die folgenden Grubenfelder im Bereich Bruchertseifen:
1. Güte Gottes
2. Samt Beilehen
3. Eselsberg
4. Eiserner Kanzler
5. Carolus Magnus
Gefördert wurden Eisen, Blei, Kupfer, Zink, Silber, Antimon. Das Erz war besonders reich an Silbergehalt. Der Gehalt an Silber betrug 80–100 g je 100 kg Erz; der Bleigehalt zwischen 50-50 %.
Den höchsten Förderstand hatte die Grube "Güte Gottes samt Beilehen" zwischen 1881 - 1885. 1881 wurden 260 t Bleierz, 5 t Zinkerz und 153 t Spateisenstein gefördert, 1884 waren es 20 t Bleierz und 50 t Zinkerz. 1885 waren alle 20 m bis auf 100 m Teufe Tiefbausohlen angelegt (also insgesamt 5 Sohlen).
1902 wurde der Betrieb wegen Unrentabilität und Zahlungsunfähigkeit eingestellt und Konkurs angemeldet.
Die Wanderung führt über den mit dem Schild "Stollen-Rundweg" gekennzeichneten Weg oberhalb der Nister bei Nisterstein. An dem gesamten Hang auf der Nister abwärtsfließenden Seite befanden sich zahlreiche Grubenfelder von denen man heute teilweise noch eingefallene Stollen oder Mundlöcher im Gelände erkennen kann. Links von der Biegung der Nister, auf halber Höhe befindet sich der Stollenmund der Grube "Carolus Magnus", rechts davon im Seitental die Grube "Eselsberg" und links davon die Grube "Eiserner Kanzler".
Quelle und weitere Details: Das alte Bruchertseifen im Spiegel seiner Geschichte. Ein Zeitfenster von Günter Heuzeroth und Wikipedia
Die Sage vom Eselsberg
Vor vielen, vielen Jahren entdeckte man im Eselsberg ein solches reichhaltiges Lager von edlem Gestein, daß das Gold und Silber, welches es enthielt, nimmer zu zählen war.
Die Leute der Umgebung wurden bald dermaßen reich, das sie sich im Inneren des Berges einen köstlichen Saal erbauen ließen, in welchem sie eitel Wohlleben trieben und bei Speise und Trank die Zeit verbrachten, dabei aber ihrer Seelen Heil vergaßen, und in Vermessenheit und Gottlosigkeit täglich zunahmen.
An die silbernen Karren, mit denen sie das Erz aus den unerschöpflichen Gruben hervorholten, ließen sie Räder von schierem Brotteig machen, um zu zeigen, daß sie nach dieser edlen Gottesgabe nicht mehr zu fragen brauchten.
Da erschien eines Tages ein Vögelein im Inneren des Berges, das stimmte einen so wehmütigen und klagenden Gesang an, daß es jedem hätte das Herz zerreißen müssen, falls er nicht so verstockt gewesen wäre, wie die Bewohner des Eselsberges. Diese achteten aber nicht darauf, und trieben ihre lustige Lebensweise fort. Als aber das Vögelein zum dritten Mal erschien, und Niemand da war, der seinem Pfeifen Gehör schenke, da tat es endlich seinen Mund auf und sang ein Lied, das wie Sturmwind durch den weiten Saal rauschte und der Menschen Gebein erschütterte; es sang aber so:
"Seit die Leute dem Gold nachlaufen,
läßt kein Vater sein Kind mehr taufen,
kein Hirte bleibt bei seiner Kuh, Eselsberg, falle zu!"
Kaum hatte das Vöglein sein Lied beendet, als ein donnerähnlicher Krach entstand und der ganze große Saal mit seinen verzweifelten Insassen und den aufgelagerten Schätzen in den Grund fuhr.
Der saynische Graf ließ hundert Jahre später an der Stelle wieder eine Grube errichten und gab ihr, eingedenk dessen, dass alle Gabe von Gott kommt und Gottes Güte rühmen soll, den Namen "Die Güte Gottes".
Noch zur heutigen Stunde sucht mancher Umwohner nach den verschwundenen Schätzen, die in der Tiefe des Eselsbergs ruhen sollen; doch keinem gelang es, den richtigen Eingang zu den verschollenen Räumen zu finden ...
Also, die Tour mal nachwandern und schauen wo der Eingang liegt ... 😉
Quelle: Sage vom Eselsberg
Schönheiten am Wegrand
Ausgebüxt!
Damwild ist nicht heimisch im Westerwald und die Gruppe ließ sich auch ohne Scheu fotografieren. Vermutlich sind die Tiere aber nicht ausgesetzt worden, sondern aus dem Gehege auf der Helmenrother Höhe ausgebüxt und geniessen das frische Grün im Wald oberhalb von Flögert.
Der Johannistrieb
Vielleicht ist schon jemand mal aufgefallen, dass im Juni z.b. an Buchen neben den dunklen älteren Blätter auch junge frische grüne Blätter zu sehen sind.
Was hat es damit auf sich?
Als Johannistrieb (auch Augustsaft) wird der zweite Blattaustrieb einiger Laubbäume, wie der Eiche, Rotbuche und einiger Ahornarten, innerhalb eines Jahres bezeichnet.
Bedingt durch widrige Witterungseinflüsse (z.B. die Eisheiligen) treiben Blattknospen, die für das nächste Frühjahr angelegt sind, schon um das Datum des Johannistages am 24. Juni aus.
Dieser oft auch anders gefärbte, meist kräftige hellgrüne Blatt- und Astwuchs ist zur Kompensation von Fraßschäden, beispielsweise durch Maikäfer, wichtig und auch für die Forstwirtschaft von großer Bedeutung.
ÜBRIGENS:
„Johannistrieb“ ist im übertragenen Sinne auch eine scherzhafte Bezeichnung für die gesteigerte Sexualität älterer Frauen und Männer. ... aber dies wiederum ist eine ganz andere Geschichte 😉
Quelle: Wikipedia