Die Rundwanderung führt auf ca. 12 km mit 150 Hm im Anstieg und 150 Hm im Abstieg zum Hohenseelbachskopf und dann weiter zum Silbersee.
Start und Ziel der Wanderung ist der Wanderparkplatz an der "Hüllbuche" in Daaden.
Die Wanderung führt u.a. auch über den "Waldlehrpfad Daaden".
Für Kinder, aber auch Erwachsene gibt es viel Interessantes über den Wald zu entdecken.
Zum Nachwandern steht am Ende dieser Seite der GPX-Track und eine Karte dieser Wanderung zum Download bereit.
Der Wanderparkplatz an der "Hüllbuche" bietet sich auch als Startplatz für weitere interessante Rundwanderungen im Daadener Land an.
Die Wanderstrecken zwischen 2,5 und 24 km sind durch den Westerwald-Verein Daaden gut ausgeschildert und können auch ohne Navigationsgerät gut erwandert werden.
Die "Hüllbuche"
Die im Volksmund "Hüllbuche" genannte Rotbuche (Fagus sylvatica) mit ihrem knorrigen Stamm ist einer der ältesten Bäume in der Umgebung von Daaden.
Vermutlich stand die "Hüllbuche" schon zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges an diesem Ort.
Der Zahn der Zeit hat an der Buche genagt und sie wurde baumchirurgisch behandelt, um sie auch für kommende Generationen zu erhalten.
Borkenkäfer und Kunst am Wanderweg
Leider sind auch entlang der Wanderstrecke die Auswirkungen von Sturmschäden, Auswirkungen von Trockenheit und der Borkenkäferplage und des damit verbundenen Fichtensterbens sehr deutlich zu erkennen.
Wo einst der Wind in den Baumwipfeln der hohen Fichten rauschte und die Bäume den Wanderern Schatten spendeten existiert kein Wald mehr. Überall gefällte Fichten, gestapelte Bäume die auf den Abtransport warten. In einigen Kahlschlagbereichen steht manchmal noch ein einzelner Baum, der sozusagen als Mahnmal daran erinnert, dass hier einmal ein intakter Wald war.
Die Spuren der Fäll- und Holzrückearbeiten sind deutlich durch die Abdrücke der Breitreifen oder Ketten der Forstschlepper und Holzvollernter (Harvester) im stark verdichteten und auch beschädigten Waldboden zu erkennen.
Die Borke der entrindeten Fichten sowie das Geäst der gefällten Bäume, das wirtschaftlich keiner Verwendung zugeführt werden kann, sind in manchen Waldbereichen zu hohen Haufen aufgeschichtet.
Sicherlich bieten diese Haufen vielen Lebewesen wieder Brut- und Lebensraum, aber dies ersetzt nicht den ökologisch intakten Wald!
Wie lange wird es dauern bis wieder ein ökologisch intakter, vorzugsweise Mischwald die ehemaligen "Fichtenplantagen" ersetzt hat?
Noch in 50 bis 100 Jahren wird man wahrscheinlich die Auswirkungen der derzeitigen Wald-Situation spüren. Solange kann es dauern bis wieder entsprechende Baumhöhen erreicht werden wie vor dem Fichtensterben!
Wer hat als Kind nicht die Punkte von Marienkäfern gezählt, um herauszufinden wie alt die kleinen Tiere sind?
Tja, da haben wir dann wohl alle falsche Schlüsse gezogen: Die Anzahl der Punkte sagt nichts über das Alter des Käfers! Tatsächlich werden die meisten Marienkäfer nur etwa ein Jahr alt.
An der Anzahl und Anordnung der Punkte lassen sich die verschiedenen Marienkäfer-Arten aber unterscheiden - also ist das Zählen der Punkte nicht ganz umsonst. 😉
Bei diesem Exemplar handelt es sich um den "Asiatischen Marienkäfer" - ein "Neozoen". Das heißt, dass der Käfer fernab seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes Fuß gefasst hat und sich stark vermehrt. Dafür kann er aber nichts. Er wurde vom Menschen als „Nützling“ zur Blattlausbekämpfung eingesetzt. Einige Exemplare sind ausgebüxt und in die Natur gelangt und finden dort gute Lebensbedingungen vor und vermehren sich eifrig - auch bei uns im Westerwald!
Goldammer
Naturschutzgebiet Hohenseelbachskopf
Der 517,5 m ü. NHN gelegene Hohenseelbachskopf trug einst eine große Basaltkuppe, die hier vor rund 7 Millionen Jahren durch vulkanische Tätigkeiten entstanden war.
Diese Basaltkuppe überragte den Berg um 20 bis 30 m Höhe. Sie war etwa 60 m breit und über 150 m lang. Entstanden durch zähflüssiges Magma, welches blockförmig nach oben gedrückt wurde, bildete der schmelzflüssige Basalt 30 bis 40 m hohe Säulen mit hexagonaler (sechs-) oder oktogonaler (achteckiger) Kristallstruktur.
Reste dieser Säulen umgeben noch heute einen tiefen Krater. Dieser ist jedoch nicht durch eruptiven Vulkanismus entstanden, sondern durch den Basaltabbau. Am nordöstlichen Kraterboden ist ein hoher Block aus zahllosen Basaltsäulen stehen geblieben.
Der Basaltabbau für den Straßen-, den Gruben- und Wasserbau führte zwischen 1900 und 1925 zum Abtragen der Kuppe, wodurch auch die Spuren der keltischen Ringwallanlage sowie die letzten Reste der mittelalterlichen Burg der Ritter von Seelbach getilgt wurden.
Seit 1936 steht der Hohenseelbachskopf unter Naturschutz.
Der Hohenseelbachskopf, die Mahlscheid und der in nur rund 5 km Entfernung befindliche Druidenstein waren vermutlich bedeutende keltische Siedlungs- und/oder Kultstätten.
Während der keltischen Besiedlung des Siegerlandes – also zwischen 500 und 300 vor Christus und dem Jahre Null – war auf dem Berg eine keltische Ringwallanlage und eine Urnengrabstätte entstanden.
Das Adelsgeschlecht von Seelbach, erstmals 1288 urkundlich erwähnt, legte 1350 auf der Basaltkuppe des Hohenseelbachskopfes eine Burg an, die schon zwei Jahre später durch den Erzbischof von Trier wieder zerstört wurde, weil ihre Besitzer angeblich Raubritter waren.
Vor dem Basaltabbau wurden von Heimatforschern Reste von (keltischen) Urnengräbern und mittelalterliche Gebrauchsgegenstände geborgen. Auch konnte man noch Skizzen der (keltischen) Ringwallanlage und des Burggrundrisses kartografieren.
Direkt am Hohenseelbachskopf wartet auch eine Wald- und Wandergaststätte mit Biergarten mitten im Wald!
Mahlscheid und der Schatz im Silbersee
Die Mahlscheid (auch Malscheid genannt) ist eine 509,3 m ü. NHN hohe Nebenkuppe des Hohenseelbachskopfs im Südlichen Hellerbergland (Siegerland).
Die Mahlscheid liegt im Grenzgebiet der Stadt Herdorf (RP), im Nordwesten und der Gemeinde Neunkirchen (NW) im Norden; ihr (heutiger) Gipfel gehört zu Herdorf.
Nördlich fließt die Heller vorbei und westlich verlaufen die Heller-Zuflüsse Sotterbach und (jenseits davon) Daade. Etwa 200 m nordwestlich des Gipfels breitet sich beiderseits der Landesgrenze der Tagebaurestsee Silbersee (450 m) aus, und 1 km südöstlich liegt auch auf der Grenze der Hohenseelbachskopf (517,5 m).
Die Mahlscheid und der Hohenseelbachskopf stellen mehrere große Basaltkuppen dar, die hier vor rund sieben Millionen Jahren durch vulkanische Tätigkeiten entstanden.
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Basaltkuppe, der Mahlscheid weithin sichtbar.
Basaltabbau für den Straßenbau – bis in die 1950er Jahre betrieben – führte zum Abtragen der Kuppe und ließ den heute vorzufindenden Abbaukrater mit dem "Silbersee" darin entstehen.
In den Steilwänden des Kraters sind aber noch bis zu 40 m hoch aufragende Basaltsäulen sichtbar.
Der eigentliche "Schatz im Silbersee" ist das ca. 18 ha große Naturschutzgebiet, welches 1990 ausgewiesen wurde. Es bietet Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten.
Um dieses ökologisch besondere wertvolle Biotop zu schützen, besteht im Zeitraum von 1. April bis zum 31. August ein absolutes Betretungsverbotes für den Talkessel.
Wie wir bei der Wanderung beobachten konnten, wird das Betretungsverbot leider missachtet! 😔🤨
Bitte haltet euch an das Betretungsverbot - der ausgeschilderte Aussichtspunkt erlaubt m.A.n. einen tollen Blick über das Gelände, ohne dass man die Reptilien und Amphibien und andere Tiere im Talkessel stört. 👍
Elke (Fotografische Reisen und Wanderungen) (Donnerstag, 25 Juni 2020 16:19)
Welch eine herrliche Wanderung und wie wunderschön die Bilder. Den Track habe ich mir gleich mal abgespeichert. Toll! Danke für die Inspiration!
LG Elke