Fernblicke,Wind und Wasser
Die heutige Wanderung führte über Teile der Wäller Tour "Greifenstein-Schleife" und über den Leonhard-Hörpel Weg.
Der Leonhard-Hörpel Weg ist dem bekannten Westerwälder Heimatforscher gewidmet.
Der Rundwanderweg führt über 15 km um den Knoten und durch das Schaffensgebiet des in Arborn geborenen Leonhard Hörpel.
Die Wäller Tour "Greifensteinschleife" führt als Streckenwanderung 36,5 km von Herborn nach Rehe und verbindet sozusagen den Westerwaldsteig.
Leider sind einige Passagen des Leonhard-Hörpel Weg z.Zt. nicht passierbar.
Dies ist auch der Grund, warum aus der geplanten 15 km Wanderung eine Wanderung von 18 km wurde. 😂 😊.
In Höhe der Tongrube bei Arborn ist der Wanderweg durch die Ausdehnung des Tonabbaus und damit verbundenen Baumfällarbeiten nicht mehr passierbar.
Bei Nenderoth wurde der Wanderweg kurzerhand in eine Kuhwiese integriert, bzw. hier muss der Wanderer auf eigene Faust eine Umgehung für das Weidezaun-Areal finden.
Warum haben Windräder eigentlich drei Flügel?
Was für eine Frage! Aber wenn man mal drüber nachdenkt, warum haben die Windräder nicht vier oder mehr Rotorblätter?
Die Antwort:
Mehrere Rotorblätter würden sich gegenseitig ausbremsen!
Je mehr Rotorblätter angebracht sind, desto größer ist der bremsende Effekt.
Je größer die Gesamtfläche der Rotorblätter, desto mehr Wind kann die Anlage in Strom umwandeln.
Heilig-Kreuz-Kirche und Kreuzlinde
Die alte Linde, auch der "dicke Baam" genannt, ist geschätzte 500 Jahre alt und hat einen Stammumfang von rund sechs Metern.
Der Kronendurchmesser beträgt achtzehn Meter und dieses Naturdenkmal hat eine Höhe von ca. 22 Metern.
Unter dem Baum befindet sich eine Gruppe runder Basaltsteine. Die Steine deuten den ehemaligen Standort der Heilig-Kreuz-Kirche an.
Über die Entstehung der Kirche ist nichts überliefert - sie wurde aber 1481 als "Kirche zum heiligen Kreuz" erstmals erwähnt.
Während der Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche verwüstet und verfiel.
Man vermutet, dass während der Zeit, als das Christentum Eingang in den Westerwald gefunden hat, die Kirche an dieser Wegkreuzung entstanden sein könnte.
Der Heimatforscher Leonhard Hörpel, auf dessen Spuren wir heute wanderten, nahm an, "dass die Glaubensboten ihr Holzkirchlein gern auf germanischen Kultstätten errichteten, um so dem Volke den Sieg des Gekreuzigten über Wotan sinnfällig zu machen."
Nach seiner Ansicht spielten auch die benachbarten Kuppen "Heidenhöhe", "Calenberg" und "Zimberg" eine nicht unerhebliche Rolle, weil solches Zusammenstehen von Höhen tief in der Mystik des germanischen Götterglaubens wurzelte. In der Tat existieren noch heute Reste einer Wallanlage aus keltischer Zeit auf dem Hansenberg (460,3m).
Das Gemäuer der "Heilig-Kreuz Kirche" befindet sich heute auf Arborner Grund und Boden (Lahn Dillkreis); der "Dicke Baam" dagegen liegt auf Mengerskirchener Seite (Landkreis Limburg-Weilburg).
Nenderother Wasserfall
Der Leyenbach-Wasserfall, besser bekannt als Nenderother Wasserfall ist mit einer Gesamthöhe von etwa 10 m der einzige Wasserfall an der Westerwälder Basalthochfläche.
Eigentlich ist er aber gar kein "richtiger" Wasserfall im klassischen Sinne, wo immense Wassermassen donnernd in die Tiefe stürzen.
Hier sucht sich der kleine Leyenbach vom Hochplateau aus über eine vier Meter hohe Fallkante seinen Weg durch den steil abfallenden Basaltbrockenhang.
Bei unserer Wanderung führte der Leyenbach viel Wasser und es plätschert und gluckert überall. Im Sommer kann man vom Wasserfall meist nur noch ein Rinnsal sehen, bzw, bei starker Trockenheit führt er kaum Wasser.
Hui! Wäller? Allemol!“
Auf dem Knoten steht das Denkmal von Adolf Weiß, Dichter und der Heimat verbundener Landwirt aus Mademühlen, der diesen Gruß erfunden hatte.
Adolf Weiß gewann unter mehr als 60 Einsendern den Wettbewerb des Westerwaldvereins Bonn zur Schaffung eines Erkennungsgrußes.
Zwölf Flaschen bester Moselwein waren sein Gewinn und der Erkennungsgruß ist heute immer noch beliebt und wird nicht nur bei Wanderungen oft zitiert!
„Hui! Wäller? – Allemol!“, so tönet der Ruf,
Den in meiner Sehnsucht nach Wein ich schuf.
Das „Hui“ das hat mich der Sturmwind gelehrt,
Wenn wild über unsere Heide er fährt.
Und Wäller wir ja allemol sind,
Wir trotzen dem Regen, dem Schnee und dem Wind.