Bilderbuchwetter beim wandern auf dem Blasiussteig!
Blauer Himmel, Sonnenschein und fast hochsommerliche Temperaturen waren die Rahmenbedingungen für die Wanderung mit unseren Wander-freunden Gerhard und Christa.
Die Wanderung führte rund um Salz und folgte auf weiten Teilen dem Blasiussteig im Anstieg mit 346 Hm und 349 Hm im Abstieg.
Ein leichter Wind ließ die vielen Blumen auf den Wiesen sanft im Wind schaukeln und der Schatten der Laubwälder lieferte eine angenehme Abkühlung auf unserer Wandertour.
Die Blumenwiesen mit Glockenblumen, Margariten, Lupinen und vielen anderen Blumen, in Kombination mit dem blauen Himmel, ergaben lohnende Fotomotive.
"Ein-Steig-en und genießen!"
lautet das Motto des Blasiussteigs.
Dieser schöne und gut beschilderte Wanderweg verläuft über 20,8 km mit 423 hm Auf - und Abstieg zwischen den Gemeinden Frickhofen, Dornburg, Dorndorf, Thalheim.
Die Verkehrs- und Verschönerungsvereine Frickhofen, Dorndorf und Thalheim haben diesen Wanderweg als Rundwanderweg konzipiert.
Neben tollen Aussichten ermöglichen die vielen Informationstafeln des 2013 eröffneten Steigs u.a. auch einen Einblick in die Geschichte, der am Steig liegenden vielen Sehenswürdigkeiten.
Durch eine "schwarze Abkürzung" kann man den Steig auch in zwei Etappen wandern.
Schwarzstorch im Aufwind
Wie bestellt, kreiste ein Schwarzstorch im Aufwind und schraubte sich in der Thermik langsam immer höher bis wir ihn schließlich aus den Augen verloren.
Strahlesonne im Eichenwald
Ziemlich heiß war es heute aber auch angenehm kühl im schattigen Wald, wo ab und an, die Sonne durch das Blätterdach der Bäume blitzte.
Große Tragödie ...
Um Verrat, Liebe und Leid ging es, als der Sage nach, Hildegard sich von diesem Felsen hinabgestürzt haben soll.
Die Sage ist auf der Hinweistafel beschrieben an eben jenem Hildegardisfelsen, von dessen Aussichtsplattform man einen wunderbaren Ausblick hat.
Steiler Anstieg zur Blasiuskapelle
Die Kapelle wurde an einem geschichts-trächtigen Ort auf dem 390m hohen Blasiusberg in der Mitte des 7. Jahrhunderts zu Ehren des Hl. Michael errichtet.
Man vermutet, dass der Kult des germanischen Gottes Wotan in das Michaelpatrozinum "umgetauft" wurde. Wie Wotan in der germanischen Mythologie die Seelen nach Walhall führte, so sollte dies nun der Heilige Michael übernehmen.
Im Jahre 1450 wird der heilige Michael als Schutzheiliger durch die, auch noch heute bestehende und der Kapelle namensgebende Schutzherrschaft, des hl. Blasius abgelöst. Die erste urkundliche Erwähnung der Blasiuspatrozinum stammt aus dem Jahr 1624. Der heilige Blasius wird als Schutzheiliger gegen Halskrankheiten* verehrt.
Nicht nur an großen Festtagen kommen die Gläubigen in Prozessionen von überall zur Kapelle. Die Christmette soll besonders feierlich und berührend sein, da es in der Kapelle keinen Strom gibt versprüht die Kapelle im flackernden Kerzenschein einen fast mystischen Eindruck.
Die Kapelle lädt ein zum innehalten, zur inneren Einkehr oder einfach nur um Energie zu gewinnen und hat nach wie vor eine große Anziehungskraft auf die Menschen.
Die vielen Dankestafeln am Seitenaltar zeugen von Hilfe in Not und bei Krankheiten.
* Die bekannteste Erzählung über Blasius berichtet, wie er während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben rettete. Deshalb erteilt die Kirche den Blasiussegen zum Schutz gegen Halskrankheiten.
Fürstensitz, Fluchtburg, Oppidum?
Die Kuppe des Blasiusberges, sowie das benachbarte Bergplateau mit der Dornburg, wurden schon von den Kelten als Thing und Kultstätte genutzt.
Wie auch bei anderen keltischen Höhen-Siedlungen im Westerwald ist man sich auch hier nicht ganz sicher, zu welchem Zweck die „Dornburg“ eigentlich errichtet wurde. Leider waren die Kelten ja "der Schrift" nicht mächtig und es gibt keine Aufzeichnungen.
Archäologische Ausgrabungen lieferten zumindest den Nachweis, dass schon in der Hallstattzeit (6. Jahrhundert vor Christus) auf der Bergkuppe eine Siedlung und eine Wallanlage existierten.
Im 4. Jahrhundert vor Christus erweiterten und siedelten hier die Kelten in einer von mächtigen Wällen umringten Ansiedlung.
Heute erkennt man im Wald nur noch Fragmente der Wälle, von denen man annimmt, dass diese ca. 3.400 Meter lang und bis zu 13 Meter hoch gewesen sein sollen. Die Wälle umgaben eine keltische Siedlung von ca. 37 Hektar, die aber zum großen Teil, dem ehemaligen Steinbruch zum Opfer gefallen ist.
Nicht nur in den Sagen sondern auch heute sagt man der Dornburg noch magische Kräfte nach ... gemerkt hatten wir auf unserer Wanderung davon aber nix ... vielleicht wirkt das ja auch erst später :-)
Ewiges Eis ...
ein einmaligen physikalisches Phänomen im Westerwald, dass uns als Erfrischung bei den heißen, fast sommerlichen Temperaturen, gerade recht kam.
Der eiskalte Luftzug aus dem Berg kühlte schnell die geschwitzten Wanderer - man mußte aufpassen, dass man sich direkt vor dem vergitterten Stollenausgang nicht noch eine Erkältung einfängt.
Im Sommer strömt kalte Luft am Fuße der isolierenden Geröllhalde aus dem Berg heraus.
Im Winter dagegen kommt an höher gelegenen, stets schneefreien Stellen, warme Luft aus dem Berg heraus.
Untersuchungen im Jahre 1953 ergaben:
- das im Sommer, von der nach einem kalten Winter etwa 8 Meter dicken vereisten Zone im Berginneren, eine etwas 2,5 Meter dicke Schicht abtaut
- dass im Sommer täglich etwa 7 Tonnen (!) Eis schmelzen
- das die Grünfläche der vereisten Geröllhalde ca. 2.400m2 groß ist
- würde ich im Winter nicht neues Eis im Berginneren bilden, gäbe es auch hier kein "Ewiges Eis"!
E.schmidt (Sonntag, 01 November 2020 10:14)
Neu-er Wanderinnen sucht schöne strecken
Inge (Freitag, 07 Juni 2019 13:18)
Das ist ja eine tolle Wanderung und ein top Bericht. Sehr schön!
Gerhard Enkirch (Donnerstag, 06 Juni 2019 17:56)
wir sind fasziniert von den tollen Fotos und deinen erklärenden Beiträgen dazu. Durch deine Fotoimpressionen wird einem so richtig deutlich, wie wunderschön der Westerwald und unsere Heimat ist. Dein fotografisches Können bringt die schönen Eindrücke während unserer Wanderung ganz besonders hervor . Vielen Dank Gerhard und Christa Enkirch Lg.