Die etwas andere 1. Mai-Wanderung der Feuerwehr.
Was war anders als die vergangenen Jahre?
Morgens um 06:00 Uhr wurde die Sirene in Stockum-Püschen ausgelöst und es erfolgte die Alarmierung durch die Leitstelle wegen des Verdachts eines Kaminbrandes im Kindergarten "Stöffelkids" in Stockum-Püschen.
Anwohner hatten verstärkten Rauchaustritt und Brandgeruch wahrgenommen und eine entsprechende Meldung abgesetzt. Glücklicherweise entwickelte sich kein Brand und die Ursache für die starke Rauchentwicklung wurde durch die Feuerwehr als eine vermutliche Fehlfunktion der installierten Heizungsanlage identifiziert.
Nach diesem "ungeplanten" Start in den Maifeiertag trafen sich alle Wanderer "bei Finks" um dann um 10:00 Uhr los zu wandern.
Rainer Lemmer, zertifizierter Wanderführer DWV und Natur- und Landschaftsführer, außerdem langjähriges, passives Mitglied in der FFW Stockum-Püschen, hatte dieses Jahr die Planung der Wanderung und Führung der Wandergruppe übernommen.
Die Wanderung führte 10 km mit moderaten 153 hm Abstieg und 153 hm Aufstieg durch das die Gemeinde umgebende, ca. 200 ha große, Naturschutzgebiet " Quellgebiet Enspeler Bach / Hornister".
Naturschutzgebiet "Quellgebiet Enspeler Bach / Hornister"
Neu für die meisten Wanderer war, dass seit 2010 u.a. in unserer Gemarkung das Naturschutzgebiet (NSG) "Quellgebiet Enspeler Bach / Hornister" existiert.
Das NSG ist eines von derzeit 27 Naturschutzgebieten im Westerwaldkreis, und wird neben bekannten NSGe wie der Fuchskaute, dem Dreifelder - und Wölferlinger Weiher oder der Bacher Lay, im Westerwaldkreis geführt.
Interessant war dann auch zu sehen, wo genau in unserer Gemarkung die Hornister entspringt.
Verpflegungspausen sind wichtig beim Wandern!
Dehydrierung ist ein ernstzunehmendes Thema bei Wanderungen und deshalb sind Verpflegungspausen, nicht nur während der Maiwanderung der Feuerwehr, sehr wichtig!
Insgesamt hatte "unsere Feuerwehr" 3 mobile Raststationen aufgebaut an denen sich die Wanderer stärken konnten. Es ging aber nicht nur ums Essen und Trinken sondern auch darum ein wenig zu sitzen und auszuruhen.
Der Wahlspruch deutscher Feuerwehren „retten-löschen-bergen-schützen“ wurde kurzer Hand um den Begriff "transportieren" erweitert. Für die Wanderer für die das Erklimmen des Fakerberg schwierig geworden wäre, gab es dann auch noch den Shuttle Service der FFW zur nächsten Raststation.
Wenn man mit der Feuerwehr wandert, dann versteht es sich auch von selbst das natürlich auch verschiedene "Durstlöscher" zum Einsatz kamen ;-) - man hatte an alles gedacht!
Was in Bellingen nicht alles so auf den Bäumen wächst!
Mit Blick auf Stockum passieren manchmal wundersame Dinge
Dieses Bild entstand übrigens nicht bei der Maiwanderung sondern an Ostern.
Blick auf Stockum
Vor dem anspruchsvollsten Teil der Wanderung - der Überquerung des 464 m hohen Fakenberg (ja wird so geschrieben und nicht mit "u" oder "ck"!) - noch ein letzter Blick auf Stockum-Püschen.
Das muss man schon neidlos anerkennen, da haben die "Kalrowe" (umgangssprachlich für "Bürger von Bellingen") doch einen schönen Blick auf Stockum-Püschen!
Geschichte zum Anfassen?
Interessant wurde es dann an der zweiten Raststation - neben den bereitgestellten Erfrischungsgetränken gab es dann auch noch einen kurzen Ausflug in die Geschichte.
Was eigentlich keiner der Anwesenden wusste ist, dass sich genau hinter der Raststelle ein Bodendenkmal von beeindruckenden Ausmaßen befindet.
Hier befindet sich ein historischer Schanzgraben, im Volksmund auch Gebück genannt. In einigen Gemeinden wurden die Reste dieser Landwehr auch als "Römergraben" bezeichnet.
Achtsamkeit im Wald - wandern mit offenen Augen
Nach so viel Geschichte gabe es noch eine weitere Überraschung und gewinnen konnte man auch noch etwas.
Vielen geht es auch so, dass man durch den Wald und die Fluren wandert, hat aber den Blick nur stur nach vorne gerichtet.
Maximal schaut man mal nach links oder rechts aber bewusst nimmt man kaum die Eindrücke auf und übersieht so manches sehenswerte Detail, wenn man im Wald oder in der Flur unterwegs ist.
Am Vortag hatte Rainer eine "Achtsamkeitsübung" vorbereitet. Hierbei ging es darum auf einem fest abgrenzten Abschnitt von ca. 30 Metern im Wald einmal genauer hinzuschauen um Dinge zu finden die eigentlich nicht in diesen Wald gehören. Die Wandergruppe sollte, ohne dem anderen etwas zu sagen oder zu zeigen, mit wachem Blick durch den Wald gehen und sich die Anzahl und die Namen der am Vortag abgelegten Gegenstände einprägen.
Der kleine Tipp am Rande ... auch mal zurück blicken, nach oben schauen ... halt genauer hinschauen!
Skepsis, Neugier, Entdeckergeist, Erstaunen...
Alle waren hoch motiviert bei der Sache und von den 16 versteckten Gegenständen konnten die beiden besten immerhin 9 Gegenstände zählen und benennen.
Die Preisverleihung erfolgte dann an der letzten Raststation am Bahnhof Rotenhain.
Für's nächste Jahr müssen wir noch ein wenig am Gewinn arbeiten!
Er zwar einzigartig, wie Rainer versprochen hatte, aber eine Schachtel MonCherie die auf dem Armaturenbrett des Feuerwehrautos auf Betriebstemperatur gebracht wurde, ist nicht unbedingt der absolute Brüller ... das können wir besser! :-)
Inge (Montag, 06 Mai 2019 00:54)
Das war ja eine tolle 1. Mai Wanderung mit deiner Feuerwehr. Besonders die Idee mit der ACHTSAMKEIT - super. Wenn ich auch nicht dabei war - es war bestimmt für alle ein toller Tag. Schöne Bilder!
Rainer (Freitag, 03 Mai 2019 11:30)
Hallo liebe Mitwandernde,
hat doch Spaß gemacht mal mit Wanderführer unterwegs zu sein, oder?
Ich freue mich über eure Kommentare die ihr gerne hinterlassen dürft.
Bis demnächst mal da draußen ...
Rainer