Den "Magischen Moment des Sonnenaufgangs" wollten 42 Wanderer am 07. April um 06.45 Uhr an der Astronomisch-Kalendarischen Steinsetzung in der Nähe von Wölferlingen erleben.
Um 05.30 Uhr fanden sich 42 Wanderfreunde auf dem Parkplatz bei der Alten Burg in Rotenhain ein.
Trotz der frühen Stunde und dann noch an einem Sonntag waren alle hoch motiviert, mit Taschenlampen und warmer Kleidung ausgestattet, um mit Flurschütz Günter Baldus zum (vermutlich ... dazu später mehr!) jungsteinzeitlichen Kalender zu wandern.
Die 10 km lange Rundwanderung führte auf alten, lange begangenen Wegen über die große Viehweide und die "Alte Poststraße" über den Wölferlinger Kopf zur Wölferlinger "Stockheck" - dem Ziel der Wanderung.
Das Wandern im Dunkeln war für viele Wanderer eine tolle Erfahrung.
Trotz teilweise schwierigem Untergrund und vielen Wurzeln, Unebenheiten und tiefhängenden Ästen und Zweigen, die man teilweise zu spät "zu fühlen bekam", gab es keine Verletzungen.
Verloren ging übrigens auch keiner!
Gegen 06.00 Uhr erwachte dann, bis dahin von den angeregten Unterhaltungen der Wanderern abgesehen, sozusagen der Wald.
Von einem Moment zum anderen begann ein regelrechtes Vogelstimmen Konzert. Allein dieses Erlebnis war allemal schon das frühe Aufstehen an einem Sonntag wert.
Die offenbar bewusst ausgerichtete Anordnung der Basaltsteine ergibt das Bild eines spitz zulaufenden Dreiecks.
Die Steinsetzung an der Wölferlingen Stockheck ist wahrscheinlich kein Relikt aus der Jungsteinzeit sondern wohl eher einem späteren Zeitpunkt der Geschichte zuzuordnen.
Zumindest vertrat Andreas Tech von der Gesellschaft für Heimatforschung, einer Arbeitsgruppe des Westerwald-Vereines e.V., diese Meinung.
Andreas Tech erwähnte weiterhin, dass sowohl an der Steinsetzung, als auch im Umfeld keinerlei Belege (Werkzeuge, Keramikscherben oder andere Indizien gefunden werden konnten, die die Jungzeitliche Entstehung belegen könnten.
Allerdings kann man festhalten, dass die Mittellinie des mPfeils auf den Punkt am Horizont zeigt, an dem am 7. April und am 4. September eines jeden Jahres um 6:45 Uhr die Sonne aufgeht.
Man kann annehmen, dass wer auch immer vor langer Zeit die Steine angeordnet hat, damit den Beginn und das Ende der Sommerzeit (Aussaat / Erntezeit) markierte.
Nach einem Frühstück im Wald mit heißer Fleischwurst und wärmendem Kaffee ging es wieder zurück zum Startpunkt der Wanderung.
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Günter (Freitag, 03 Mai 2019 18:17)
Lieber Rainer,
vielen Dank für die eindrucksvollen Bilder. Schön. dass unsere Wanderung in die "Steinzeit" einen Platz in Deinem Blog gefunden hat.
Liebe Grüße
Günter